Auch wenn die Kurse der KI-Highflyer in den USA in den letzten Wochen in den Konsolidierungsmodus übergegangen sind: die Branche steht weiterhin im Fokus der Investoren. Bereits seit mehreren Jahren setzt auch die in Hessen ansässige Serviceware SE auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz für Serviceprozesse und Finanzplanung – wie die jüngsten Zahlen mit zunehmenden Erfolg.
Serviceware bietet Softwarelösungen zur Digitalisierung und Automatisierung von Serviceprozessen (Enterprise Service Management – kurz: ESM), mit denen Unternehmen ihre Servicequalität steigern und ihre Servicekosten effizient managen können. Das Unternehmen hat weltweit mehr als 1000 Kunden aus verschiedensten Branchen, darunter 18 DAX-Konzerne.
Bereits seit 2018 setzt Serviceware auf das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) im Service Management. Heute ist KI der zentrale Innovationsfaktor der Serviceware Plattform.
Die Ende Juli veröffentlichten Halbjahreszahlen haben gezeigt, dass das Unternehmen die eigene Effizienz spürbar verbessert hat. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 10,2 Prozent auf 50,3 Millionen Euro. Das zweite Quartal war dabei das bislang stärkste Quartal der Unternehmensgeschichte mit einem Umsatz von 25,4 Millionen Euro. Das Rekordniveau ist umso bedeutsamer, da es trotz der Transformation von einmaligen Lizenzabrechnungen zu einem SaaS-Geschäftsmodell (Umsatzanteil: 64 Prozent) erzielt werden konnte.
Deutlich verbessert werden konnte auch die Profitabilität. Das EBITDA drehte von -1,2 Millionen Euro auf +1,6 Millionen Euro. Auch der operative Cashflow bewegt sich mit 9,3 Millionen Euro (Vorjahr: -2,3 Millionen Euro) mittlerweile wieder auf einem hervorragenden Niveau. Unter dem Strich stehen zwar noch rote Zahlen. Der Nettoverlust wurde aber von -2,82 Millionen auf -0,76 Millionen Euro deutlich reduziert.
Die Transformation zum SaaS-Geschäftsmodell schreitet dynamisch voran. Dabei gelingt es uns auch noch, beim Gesamtumsatz historische Höchstwerte zu erreichen“, so Vorstand Dirk Martin. „Dies alles geht einher mit einer deutlich verbesserten Profitabilität und einem hohen positiven operativen Cashflow“.
„Unsere guten Finanzkennzahlen sind das Ergebnis unserer ganzheitlichen Plattform-Strategie mit einem starken Fokus auf KI“, führt der CEO aus. KI ist aus Sicht des Firmenlenkers der Game Changer bei der Automatisierung von Serviceprozessen. „Diese Entwicklung haben wir frühzeitig erkannt und haben auch deshalb heute eine weltweit führende Position in diesem Bereich.“
Ebenfalls positiv: Der Auftragsbestand erhöhte sich seit Geschäftsjahresende 2022/23 am 30. November 2023 um 35,3 Prozent auf den Rekordwert von 75 Millionen Euro.
Nach einem starken ersten Halbjahr bestätigte der Vorstand daher die Prognose für das Gesamtjahr – bezeichnet die Planvorgaben dabei aber als durchaus konservativ. Beim Umsatz erwartet Serviceware im Vergleich zum Vorjahreswert von 91,5 Millionen Euro einen Anstieg zwischen fünf und 15 Prozent. Für das EBITDA (Vorjahr: 0,2 Millionen Euro) wird ebenfalls eine weitere signifikante Verbesserung erwartet.
Die Analysten von Montega Research erwarten in den kommenden Quartalen einen deutlich steigenden Rohertrag durch weitere Eigensoftwareverkäufe, was bei konstanten operativen Kosten zu einem signifikanten Ergebniswachstum führen sollte.
Am Ende könnte im Gesamtjahr bei Erlösen von rund 100 Millionen Euro ein EBITDA von mehr als drei Millionen Euro zu Buche stehen. Selbst der Turnaround bei Nettoergebnis ist nicht auszuschließen. Abgerundet wird das Paket durch eine solide Bilanz.
Serviceware scheint nach einigen Fehlversuchen nun endlich die operative Kurve zu bekommen. DER AKTIONÄR hat bei dem Unternehmen bereits Ende 2023 auf dieses Szenario hingewiesen. Bleibt die Firma auf Kurs und erkennt der Markt das Potenzial, dürfte die noch unter dem Radar vieler Investoren fliegende Aktie ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen und Kurs auf die 18-Euro-Marke nehmen. Mit dem Sprung über die 14-Euro-Marke würde das passende charttechnische Kaufsignal generiert. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Serviceware befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.