Nach dem starken Vortag hat am Donnerstag die Kauflust am US-Aktienmarkt nicht lange angehalten. Während der technologielastige und zinssensible Nasdaq 100 nach anfänglichen Gewinnen deutlich in die Verlustzone schlitterte, beendete der Dow Jones den Handel mit einem hauchdünnen Kursgewinn. Leichte Verluste verzeichnete hingegen der S&P 500.
Am Donnerstag stützte der zuletzt etwas geringere Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten die Kurse nur anfangs noch. Die am heutigen Handelstag veröffentlichten Konjunkturdaten zeigten, dass sich im Juli auch der Preisauftrieb auf Herstellerebene stärker als erwartet abschwächte. Die jüngsten Inflationsdaten hätten ein ermutigendes Signal gesendet in Richtung seines Szenarios einer weichen Landung der US-Wirtschaft, schrieb der Anlagestratege der UBS-Vermögensverwaltung, Mark Haefele. Anleger sollten aber weiterhin vorsichtig agieren, riet er. Nach wie vor sei nicht ganz klar, in welche Richtung die Wirtschaft sich entwickeln werde und wie die Haltung der US-Notenbank Fed dann aussehe. Die Zeit für eindeutige Positionierungen am Markt sei noch nicht da.
Die Anfangs starken Kursgewinne am US-Aktien schrumpften im Handelsverlauf zusehends zusammen. Während der Dow Jones einen Mini-Zuwachs von 0,08 Prozent auf 33.336 Punkte ins Ziel rette, verbuchte der S&P 500 ein Minus von 0,07 Prozent auf 4.207 Zähler und der Nasdaq 100 rutschte um 0,65 Prozent auf 13.291 Punkte ab.
Unter den Einzelwerten bauten die Aktien von Walt Disney ihren Vortagesgewinn aus. Der Unterhaltungsriese holte mittlerweile mit seinen Streaming-Angeboten den langjährigen Marktführer Netflix ein. Das Geld für das Entertainment-Imperium verdiente unterdessen im dritten Geschäftsquartal das klassische Geschäft mit der TV-Kabelsparte sowie Filmstudios, Themenparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffen. Insgesamt übertraf Disney mit dem bereinigten Gewinn je Aktie die Markterwartung. Zum Handelsschluss notierte die Disney-Aktie rund fünf Prozent höher, die Netflix-Papiere verloren hingegen rund 0,6 Prozent.
Einen Kurseinbruch von rund einem Viertel mussten derweil die Aktionäre des Lautsprecher-Produzenten Sonos verarbeiten. Der Konzern sieht ein so schlechtes Umfeld für sein Geschäft, dass er den Start eines neuen Produkts verschiebt. Sonos habe seit Juni eine Abschwächung der Nachfrage in seinen Geschäftsfeldern verzeichnet, sagte Firmenchef Patrick Spence in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er führte es teilweise darauf zurück, dass Verbraucher ihr Geld aktuell eher für Dienstleistungen und Reisen statt für Waren ausgäben.
Ebenfalls um rund 25 Prozent ging es am heutigen Handelstag für die Papiere des Zahlungsabwicklers Marqeta nach unten. Während das Zahlenwerk zum zweiten Quartal über den Markterwartungen lag, belastete die Rücktrittsankündigung des Konzernlenkers Jason Gardner den Kurs massiv.
Deutlich geringer fielen die Kursverluste derweil bei der Die Onlinedating-Plattform Bumble aus. Zwar verfehlte das US-Unternehmen mit der Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal die Erwartungen am Markt, mit einem Minus von rund neun Prozent kamen die Aktionäre jedoch vergleichsweise glimpflich davon.
Mit Material von dpa-AFX.