Ryanair-Chef Michael O'Leary ist bereits seit vielen Jahren für mitunter äußerst ambitionierte Ankündigungen bekannt, die er aber in vielen Fällen auch durchaus einhalten kann. So hat Europas größter Billigflieger Ryanair für die Ukraine einen schnellen Neustart des Luftverkehrs nach dem Ende des russischen Angriffskriegs versprochen.
Innerhalb von acht Wochen nach Öffnung des Luftraums werde man den Flugverkehr wiederaufnehmen, kündigte das irische Unternehmen am Donnerstag nach einem Treffen mit Regierungsvertretern in Kiew an. Man werde bis zu 30 Flugzeuge an den Flughäfen Kiew, Lwiw und Odessa stationieren und wöchentlich 600 Flüge zu 20 EU-Hauptstädten anbieten, kündigte O'Leary bei dem Besuch an. Innerhalb von fünf Jahren solle das Angebot von zunächst 5 auf 10 Millionen Sitze pro Jahr verdoppelt werden.
Ryanair war nach eigenen Angaben vor der Invasion der zweitgrößte Fluganbieter in der Ukraine. Auch an die Flughäfen in Charkiw und Cherson wolle man zurückkehren, sobald die Infrastruktur wiederhergestellt sei, erklärte O'Leary laut einer Mitteilung.
Indes hat die britische Großbank Barclays das Kursziel für Ryanair von 23,50 auf 24 Euro angehoben, was knapp 44 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Daher bestätigte Analyst Andrew Lobbenberg die Einstufung mit "Overweight". Er rechnet in seiner vorliegenden Branchenstudie zu Fluggesellschaften mit einem starken zweiten Quartal, sodass er seine Schätzungen für das laufende Jahr etwas erhöhte. Auch das kommende Jahr wirke auf ihn nicht so schlecht wie am Markt impliziert. Er bleibt daher bei seinen optimistischen Einschätzungen für alle Branchenwerte außer Wizz.
DER AKTIONÄR ist für die Ryanair-Papiere ebenfalls bullish gestimmt. Der Billigflieger profitiert derzeit überproportional von der Erholung der Reisetätigkeit in Europa. Zudem kann auch aus charttechnischer Sicht derzeit grünes Licht gegeben werden. Der Stoppkurs kann bei 12,90 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX