Während sich Europa von seiner militärischen Abhängigkeit von den USA emanzipieren will, verstärkt Rüstungskonzern Rheinmetall seine Kooperation mit US-Konzern Lockheed Martin. Gemeinsam präsentierte man vor hochrangigen Vertretern der Streitkräfte und der Industrie den neuesten Mehrfachraketenwerfer GMARS. Der Rheinmetall-Aktie hilft das am Dienstag aufwärts.
Rheinmetall und Lockheed Martin sind seit vergangenem Jahr Partner im Rahmen des Global Mobile Artillery Rocket System (GMARS)-Programms. Das GMARS ist ein allwetterfähiges, hochmobiles Raketenartillerie-System. Es basiert auf dem bewährten HX-Lkw von Rheinmetall und zeichnet sich durch seine "shoot and scoot"-Fähigkeit aus. Das System kann schnell seine Position wechseln und so dem Feind die Zielerfassung und Gegenfeuer erschweren.
Gerade stellten die beiden Konzerne im Rahmen der "GMARS-Summit" nun die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Zwei-Pod-Raketenwerfersystem sowie Langstrecken-Präzisionsfeuer vor. Hochrangigen Vertretern der Streitkräfte und der Industrie sowie Verteidigungsexperten aus insgesamt 14 NATO-Nationen wurde der neue Mehrfachraketenwerfer präsentiert, der mit allen in der NATO eingeführten MLRS-Raketentypen von Lockheed Martin kompatibel ist. Auch die Bundeswehr hat die Raketen von Lockheed-Martin in ihrem Bestand.

Rheinmetall wirbt: "Der Raketenwerfer, der auf dem Rheinmetall HX3-Fahrzeug integriert ist, bietet ein hohes Maß an Mobilität für Streitkräfte, die in einem sich schnell verändernden Umfeld operieren. Mit dem GMARS-System ist eine Feuerunterstützung auf Reichweite von über 400 km möglich." Laut Björn Bernhard, Leiter der Vehicle Systems Division von Rheinmetall, bot die GMARS-Summit europäischen Kunden eine gute Gelegenheit, mehr über das System und seine Vorteile zu erfahren.
Die Rheinmetall-Aktie kann von der Veranstaltung am Dienstag ebenfalls profitieren. In freundlichem DAX-Umfeld gewinnt der Wert über drei Prozent auf 1.361 Euro. Damit scheint die jüngste Kurskonsolidierung beendet, die Aktie nimmt wieder ihre Rekordhöhen vom 18.März bei gut 1.480 Euro ins Visier.

Dem Rheinmetall-Kurs hilft wohl auch eine gewisse Portion EuroStoxx-50-Fantasie. Denn nach Auffassung von JPMorgan hat der Rüstungskonzern gute Chancen, bei der regulären Index-Überprüfung im September in den europäischen Leitindex aufgenommen zu werden. Auch die Deutsche Bank und Siemens Energy haben Chancen auf eine Aufnahme (DER AKTIONÄR berichtete).
Der deutsche Rüstungskonzern baut seine Produktpalette kontinuierlich aus oder verbessert sie. Im labilen Sicherheitsgefüge in Europa wird Rheinmetall gebraucht, um Militär-Produkte wie Panzer, Munition und spezielle LKW bereit zu stellen.
Die Rheinmetall-Aktie bleibt auch nach der Kursverdopplung in den vergangenen drei Monaten aussichtsreich, engagierte Anleger bleiben dabei. DER AKTIONÄR hat das Kursziel kürzlich auf 1.900 Euro erhöht.
Apropos DER AKTIONÄR: In der kommenden Ausgabe wird Rheinmetall wieder eine Rolle spielen...
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