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Airbus-Aktie erholt: Mehr Flugzeuge im März – nun Zoll-Chaos

Airbus-Aktie erholt: Mehr Flugzeuge im März – nun Zoll-Chaos
Foto: Airbus
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Martin Mrowka 08.04.2025 Martin Mrowka

Die Aktie von Airbus wurde von den jüngsten Börsen-Turbulenzen ebenfalls kräftig nach unten gedrückt. Gleich mehrere Aspekte sprechen nun für ein Investment in den großen europäischen Luft- und Raumfahrt-Konzern. Doch in der Luftfahrt-Branche herrscht auch große Ungewissheit über die konkreten Auswirkungen der Trumpschen Zölle.

Airbus hat im März den zuvor recht mageren Jahresstart überwunden. Wie die Agentur Reuters aus Branchenkreisen erfahren hat, wurden im vergangenen Monat wohl 71 Flugzeuge an die Kunden ausgeliefert. Damit wurden die Auslieferungen im ersten Quartal auf 136 Einheiten erhöht. Offiziell meldet Airbus seine monatlichen Zahlen am morgigen Mittwoch nach Börsenschluss. 

Insgesamt hat sich der Konzern für 2025 Gesamtauslieferungen von 820 Flugzeugen vorgenommen, was einer Steigerung von 54 Jets im Vergleich zum letzten Jahr entsprechen würde.

Die Airbus-Aktie gehört am Dienstag zu den größeren Tagesgewinnern im DAX. Zeitweilig steigt der Wert im Xetra-Handel bis auf 141,86 Euro. Nach den überaus schwachen Tagen – am vergangenen Mittwoch notierte die Aktie noch bei 167 Euro und stürzte am Montag bis auf 130 Euro ab – ist das aktuelle Kursplus nur ein kleiner Trost für die Börsianer. Ein Blick auf den Airbus-Chart offenbart die aktuell angeschlagene Situation.

Airbus-Aktie seit August 2023  (Xetra)
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Airbus-Aktie seit August 2023 (Xetra)

Geht es nach der britischen Investmentbank Barclays hat Airbus weiterhin eine glänzende Zukunft vor sich. Zwar passte Analystin Milene Kerner ihre Bewertungsmodelle für die europäische Flugzeugbranche in Reaktion an die Dollar-Schwäche infolge der US-Zollflut an und senkte das Kursziel für Airbus von 205 auf 190 Euro. Aber die Einstufung bleib auf "Overweight". Die niedrigere Dollar-Schätzung werde das Ergebnis je Aktie bei Airbus und auch bei Triebwerkshersteller MTU ab 2026 sowie bei Safran nach 2027 schmälern.

Dass Airbus, aber auch Zulieferer zuletzt so stark nachgegeben haben, liegt an der Meldung eines US-amerikanischen Flugzeug-Teile-Produzenten. Howmet Aerospace hat nach den geplanten Zöllen ein "Ereignis höherer Gewalt" erklärt und wolle damit das Recht beanspruchen, gegebenenfalls Lieferungen zu stoppen, wenn sie von den Zöllen von US-Präsident Donald Trump betroffen seien (DER AKTIONÄR berichtete).

Flugzeughersteller, Fluggesellschaften und Zulieferer durchkämmen nun Verträge im Wert von Milliarden von Dollar, um zu prüfen, ob sie von Zöllen betroffen sind.

Trumps angekündigte Zölle auf Produkte aus der Europäischen Union, darunter Airbus-Flugzeuge, und die wahrscheinlichen Vergeltungsmaßnahmen der EU gegen das US-Unternehmen Boeing könnten die bisherige Praxis beenden, erhöhte Kosten durch Störungen in der Lieferkette über höhere Ticketpreise an die Passagiere weiterzugeben.

Sheila Kahyaoglu spricht von einem klugen Schachzug, den Howmet gemacht habe. "Wir alle wissen, dass es nur eine Mutter oder Schraube braucht, um die ... Lieferkette zu stoppen", schrieb die Jefferies-Analystin. Dies sei ein Versuch, steigende Inputkosten in noch nicht geschützten Bereichen weiterzugeben. 

Abgesehen von einem 18-monatigen transatlantischen Zollkrieg über Airbus- und Boeing-Subventionen in den Jahren 2020 und 2021 hat die Branche im Großen und Ganzen unter einem Abkommen von 1979 über den zollfreien Handel in der Luft- und Raumfahrt gearbeitet, das die USA und Kanada einschließt. Die Luftfahrt-Branche ist ein globaler Markt für Käufer und Verkäufer. 

Luftfahrtberater Bertrand Grabowski sagte laut Reuters, dass Störungen empfindliche Verluste nach sich ziehen können. "Es entsteht sofort ein Chaos, nicht nur bei Flugzeugen, sondern auch bei Triebwerken und zahlreichen Ersatzteilen, von der Avionik bis zu den Sitzen." Die Trump-Zölle könnten als Sonderfall ausgelegt werden und so auch zu weniger Steuern führen.

Ein großer Teil der Branche verdient auch an der Wartung, da der Austausch sicherheitskritischer Teile vorgeschrieben ist. Dabei kommt es oft vor, dass Triebwerke beim Handel und bei der Reparatur mehrmals die Staatsgrenzen überschreiten.

Die Auswirkungen der Trumpschen Zölle sind gerade in der Luftfahrt-Branche derzeit noch nicht abzusehen. Der Ausverkauf der Airbus-Aktie, die auch unter die Stopp-Marke des AKTIONÄR (141 Euro) gerutscht ist, erscheint jedoch übertrieben.

Airbus bleibt mit oder ohne Zölle der weltgrößte (und wichtigste) Hersteller von Verkehrsflugzeugen und sitzt auf einem prall gefüllten Auftragsbuch. Längerfristig orientiere Käufe auf dem aktuellen Kursniveau sollten sich auszahlen. Zumal Airbus auch wichtiger Zulieferer für diverse Verteidigungsprojekte ist. 

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