Am Montag hat Rheinmetall vorläufige Zahlen für das zweite Quartal gemeldet. Der Autozulieferer und Rüstungskonzern musste einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Zudem wurden 300 Millionen Euro auf das Automotive-Geschäft abgeschrieben. Dennoch stieg die Aktie auf ein neues Erholungshoch nach dem Corona-Crash. Anleger hatten mit noch Schlimmerem gerechnet.
Im zweiten Quartal ging der Umsatz bei Rheinmetall gegenüber dem Vorjahr um 15,8 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro zurück, das operative Ergebnis sackte auf 36 Millionen Euro ab – etwa ein Drittel des Vorjahreswerts. Analysten hatten allerdings von beiden Sparten noch weniger erwartet und befürchteten sogar einen operativen Quartalsverlust.
Wieder einmal wurde bei Rheinmetall die Automotive-Schwäche deutlich. Hier stand ein operatives Quartalsergebnis von minus 52 Millionen Euro und ein Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent in den Büchern. Die Defence-Sparte dagegen steigerte die Erlöse um rund 20 Prozent und den operativen Gewinn sogar um 55 Prozent.
Hohe Abschreibungen
Rheinmetall wird wegen der Corona-Pandemie zudem 300 Millionen Euro abschreiben. Niedrigere Produktionsvolumen in der Autoindustrie und Prognosen einer deutlich nachlassenden Wachstumsdynamik bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen veranlassten den Konzern dazu. Die nicht zahlungswirksamen Wertminderungen werden sich auf das berichtete EBIT, das Konzernergebnis und die Eigenkapitalquote auswirken, teilte Rheinmetall mit. Die operativen Margen bleiben unbeeinflusst.
Im dritten Quartal stehen noch Restrukturierungsrückstellungen von 40 Millionen Euro an. Diese betreffen ebenfalls die Automotive-Sparte und werden von 2020 bis 2022 auch zahlungswirksam.
Die Schwäche der Automotive-Sparte war bekannt. Es ist positiv zu werten, dass Rheinmetall auch in der Bilanz klar Schiff macht. Die Zahlen selbst fielen besser aus als erwartet. Vor allem die Rüstungssparte glänzt mit anhaltendem Wachstum. Die Aktie sieht auch charttechnisch stark aus und bleibt auf der Kaufliste.