Neue Höchstmarken: In den USA hat sich der Lauf an der Wall Street am Mittwoch fortgesetzt. Anleger reagierten erleichtert, dass die bereits recht hohe Inflationsrate in den Vereinigten Staaten nicht weiter gestiegen ist. Zudem legten die Demokraten im US-Senat einen groben Ausgabenplan für ein weiteres billionenschweres Investitionspaket vor.
Der Dow Jones Industrial kletterte kurz vor dem Handelsschluss erstmals über die Marke von 35.500 Punkten. Letztlich schloss er mit einem Plus von 0,62 Prozent auf 35.484 Punkten. Der S&P 500 war im frühen Geschäft bis knapp unter 4.450 Punkte gestiegen. Mit plus 0,25 Prozent auf 4.447 Zähler beendete er den Tag. Der Nasdaq 100 drehte indes ins Minus und verlor 0,17 Prozent auf 15.027 Zähler. Sein bisher letztes Rekordhoch stammt aus der vergangenen Woche.
„Die große Überraschung bei der US-Inflation ist ausgeblieben“, schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Im Monatsvergleich habe sich der Preisauftrieb zudem deutlich verlangsamt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im Juli um 5,4 Prozent und hielten sich damit auf Juni-Niveau. Volkswirte hatten zwar mit einem leichten Rückgang gerechnet, doch die Abweichung fiel am Markt offenbar nicht stark ins Gewicht.
„Der Handlungsdruck auf die US-Notenbank hat nicht weiter zugenommen, er ist aber auch nicht geringer geworden“, fuhr Altmann fort. Die Fed werde nicht darum herumkommen, demnächst einen Zeitplan für die Rückführung der monatlichen Konjunktur stützenden Anleihekäufe zu kommunizieren. Eine derartige geldpolitische Straffung kann sich nachteilig auf den Aktienmarkt auswirken, weil andere Anlageklassen dann wieder attraktiver werden.
Unter den Einzelwerten war im Dow Jones Industrial die Aktie des Baumaschinenherstellers Caterpillar Spitzenreiter mit plus 3,6 Prozent. Es folgte die Drogeriekette Walgreens mit 2,7 Prozent. Schlusslicht war Visa (-1,3 Prozent).
Moderna sackte an der Nasdaq um 15,6 Prozent ab, BioNTech um 13,8 Prozent. Pfizer gab im S&P 100 um 3,9 Prozent nach. Die Kurse der Unternehmen litten allesamt darunter, dass die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft, ob aufgetretene seltene Symptome nach der Verabreichung von mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 als Nebenwirkung eingestuft werden sollen. Wie die EMA mitteilte, geht es dabei um allergische Hautreaktionen und Nierenleiden in kleinen Personengruppen. Anleger dürften zudem nach dem starken Lauf in den vergangenen Wochen ohnehin bereitwillig einen Teil ihrer Gewinne vom Tisch nehmen.
(mit Material von dpa-AFX)