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Amazon vs. Microsoft: In der Cloud wird jetzt zurückgeschossen

Amazon vs. Microsoft: In der Cloud wird jetzt zurückgeschossen
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Benedikt Kaufmann 11.08.2021 Benedikt Kaufmann

Amazon hat mit seiner Klage die Vergabe des zehn Milliarden Dollar schweren JEDI-Projektes aus dem Pentagon an Microsoft verhindert. Jetzt schießt Microsoft zurück und erhebt Klage gegen einen ebenso hoch dotierten Vertrag, der eigentlich an Amazon gehen sollte.

Mit dem Auftrag, Codenamen „WildandStormy“, wollte die NSA eigentlich ihre Daten sowie deren Management auf den Cloud-Infrastrukturdienst AWS auslagern. Dafür sollten in den nächsten Jahren ebenfalls rund zehn Milliarden Dollar fließen.

Gegen diese Vergabe legte Microsoft nun Widerspruch ein und die Argumentation ähnelt der von Amazon beim Pentagon-Auftrag: Die NSA habe die vorliegenden Angebote sowie die Kapazitäten der Dienste nicht umfangreich geprüft, wäre dies der Fall gewesen, wäre die Entscheidung anders ausgefallen.

Konkurrenz in der Cloud

Microsoft muss im Kampf um Cloud-Aufträge der US-Regierung harte Bandagen anlegen, denn ursprünglich wurde einmal eine „One-For-All“-Lösung geplant. Tatsächlich wäre es für die unterschiedlichen US-Behörden nicht hilfreich auf viele kleinere Cloud-Umgebungen zu setzen. Aus Microsoft-Sicht ist es daher nur vernünftig auch beim „WildandStormy“-Auftrag weiterzukämpfen.

Die beiden großen Cloud-Dienste werden mit immer neuen Integrationen stets weiter ausgebaut und sorgen bei den Tech-Konzernen für ordentliche Wachstumsraten. Azure wächst dabei etwas schneller – im abgelaufenen Quartal legten die Umsätze um 51 Prozent zu. AWS legte dagegen jüngst nur 37 Prozent zu.

Laut Synergy Research hatte AWS auf dem IaaS-Markt Ende 2020 jedoch noch einen ordentlichen Vorsprung gegenüber Azure. Doch Microsoft holt auf und hat sich auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent hochgearbeitet.

Der Cloud-Infrastruktur-Markt soll laut Statista 2021 um 43 Prozent und im kommenden Jahr um 32 Prozent wachsen. Diese Wachstumsraten sollten auch künftig genügend Raum für die Expansion der Geschäfte von AWS und Azure bieten. Irgendwann droht jedoch über Widersprüche hinaus ein heftigerer Preiskampf in der Cloud. Für Amazon, das über 60 Prozent seiner operativen Gewinne durch AWS erlöst, wäre dieses Szenario wohl schwerer zu verkraften.

Noch ist es jedoch zu früh, einen endgültigen Cloud-Sieger zu küren. Amazon und Microsoft sollten weiterhin von der Entwicklung in der Cloud profitieren. Für die jeweiligen Aktien ist dies ein wichtiger Kurstreiber. Anleger bleiben bei beiden Titeln dabei.

Amazon.com (WKN: 906866)

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