Die Porsche AG will nach einem holprigen dritten Quartal mit einem Endspurt noch die Jahresziele schaffen. Der Umsatz von Porsche nach neun Monaten stand 5,2 Prozent niedriger bei 28,6 Milliarden Euro, der Gewinn rutschte um 30 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro ab.
Die Rückgänge vergrößerten sich damit zum Zeitraum der ersten sechs Monate. Die Aktie sucht nach einem Boden. Und dennoch machen die Analysten Hoffnung auf höhere Kurse.
"Wie erwartet ist das dritte Quartal das schwächste des Geschäftsjahres 2024", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke bei der Vorlage der Q3-Zahlen.
Die Stuttgarter hatten in den ersten neun Monaten 226.026 Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert. Das waren knapp sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Porsche hat unter anderem Probleme in China. Nach neun Monaten steht ein Minus bei den Auslieferungen von 29 Prozent auf 43.280 Autos.
Die DZ Bank hat den fairen Wert der Aktien von Porsche AG nach den Zahlen von 85 auf 80 Euro gesenkt. Die Zuffenhausener hätten die Erwartungen an das dritte Quartal nicht erfüllen können, so Analyst Michael Punzet. "Die operative Entwicklung 2024 wird durch die Aktualisierung von vier der sechs Baureihen sowie Lieferengpässen belastet." Ab 2025 dürfte der Sportwagenhersteller dann aber von der verjüngten Produktpalette und Kostenoptimierungen profitieren.
Der Sportwagenbauer habe im dritten Quartal eine zweistellige Marge erzielt und positive Signale für das Schlussviertel gesendet, schrieb Analyst Tim Rokossa in einer Studie. Er hält in den nächsten Monaten Kurse von 85 Euro für machbar.
Bereits im Vorfeld der Zahlen erhöhte Citigroup-Analyst Harald Hendrikse sein Kursziel für die Aktie der Porsche AG von 75 auf 85 Euro. “Porsche bietet eine positive Ertragsstory, die sich von anderen europäischen Automobilherstellern unterscheidet”, schreibt Citi-Analyst Harald Hendrikse in einem Update zum Luxusauto-Hersteller.
“Porsche hatte in diesem Jahr mit einer Reihe von Gegenwinden zu kämpfen, aber für das Geschäftsjahr 2025 sowie für 2026 werden Spitzenwerte bei der Nachfrage nach neuen Modellen und der Rentabilität erwartet mit verbessertem Volumen, Mix und Preisgestaltung”, so Hendrikse weiter.
Porsche hat den Ausblick für 2024 bestätigt. Der Umsatz soll in der Range zwischen 39 Milliarden bis 40 Milliarden Euro bei einer operativen Marge von 14 bis 15 Prozent liegen. Das aktuelle Geschäftsjahr steht unverändert im Zeichen der Porsche-Produktoffensive. Innerhalb weniger Monate wurden fünf von sechs Modellreihen erneuert. Das führt zum jüngsten Produktportfolio seit Jahren. In China gilt es jedoch, die Absatzschwäche zu stoppen. Hier muss das Management seine Hausaufgaben erledigen. Dann sind wieder höhere Kurse für die Aktie möglich. Auf dem aktuellen Niveau können Anleger einen Fuß in die Tür stellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG.