Der Windparkprojektierer PNE Wind kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurückblicken und stellt seinen Aktionären eine Dividende von 0,04 Euro in Aussicht. Mit Sicherheit hat sich der ein oder andere investierte Anleger mehr erhofft. Doch das Geld wird zum einen für den Wandel hin zum Clean Energy Solution Provider gebraucht. Zum anderen muss die Unternehmensanleihe in diesem Jahr refinanziert, aber auch die Expansion im Ausland vorangetrieben werden.
Die Basis für die kleine Dividende bilden die positiven Geschäftsergebnisse im Jahr 2017. Mit einem EBIT von 23,1 Millionen Euro konnte PNE Wind die eigene Prognose von 17 bis 23 Millionen Euro übertreffen. Die Gesamtleistung belief sich dabei auf 1867 Millionen Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 259 Millionen Euro. Unterm Strich erzielte das Unternehmen ein unverwässertes Ergebnis von 0,22 Euro, nach 0,90 Euro im Geschäftsjahr 2016. Doch keine Panik: Traditionell unterliegt das Projektgeschäft hohen Schwankungen. Die Cuxhavener planen allerdings, sich breiter aufzustellen und sich von dem schwer kalkulierbaren Geschäftsmodell etwas unabhängiger zu machen. Geplant ist der Wandel zum Clean Energy Solution Provider. Und genau in diesem Bereich liegt viel Potenzial.
Wandel in der Energiewelt
Im AKTIONÄR-Interview vom Dezember 2017 hat Vorstandsvorsitzender Markus Lesser bereits den Kurswechsel thematisiert: "Es gibt eine Wertschöpfungskette nach der Erzeugung von Strom. Die große Frage, die wir uns gestellt haben, war die, wie wir daran teilhaben können. Das ist unser Kernthema. Durch den Abbau der Kernkraftwerke und auch durch wachsenden Energiebedarf wird die Nachfrage an erneuerbaren Energien steigen. Und dafür müssen heute die Weichen gestellt und passende Lösungen entwickelt werden."
Denn mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien allein ist es nicht getan. Wind und Sonne kann jedenfalls nicht beeinflusst werden. Mit entsprechenden Über- oder Unterkapazitäten müssen die Versorger und Netzbetreiber umgehen können. Saubere Lösungen wie beispielsweise die Power-to-Gas-Technologie können diese Problematik zum Teil lösen und dadurch können überschüssige Energie in speicherbare Energieträger wie Wasserstoff oder Methan gespalten oder umgewandelt werden. Genau in diesem Segment möchte PNE Wind Fuß fassen. PNE Wind befinde sich laut CEO Lesser bereits "in Gesprächen mit großen Playern."
Langfristig hochinteressant
Das neue Geschäftsfeld bietet PNE Wind die Möglichkeit, sich unabhängiger vom schwankungsanfälligen Projektgeschäft zu machen und lukrative Erlösquellen anzuzapfen. Im schwachen Gesamtmarkt fällt der Nebenwert heute wieder unter die psychologisch wichtige 3-Euro-Marke zurück. Investierte Anleger lassen sich davon aber nicht beunruhigen. Um 2,80 Euro bietet sich ein Ausbau der Position mit Stopp bei 2,50 Euro an.