Wie gewonnen so zerronnen: Dem deutlichen Kursanstieg bei Plug Power an den ersten beiden Handelstagen der Woche folgt am Mittwoch ein erneuter Rücksetzer. Die Hoffnung auf eine Trendwende erhält damit einen weiteren Dämpfer in einem an Rückschlägen ohnehin nicht armen Jahr. Anleger sollten bei Plug Power nun eine Marke genau im Blick behalten.
Eine Wasserstoffinfrastruktur auf die Beine zu stellen, stellt schon in "normalen" Zeiten eine Herausforderung dar, vor allem, wenn der auch noch "grün", also nachhaltig sein soll. Dasselbe Ziel in Zeiten mit hohen Zinsen darf getrost als Herkulesaufgabe bezeichnet werden. Das Management von Plug Power kann ein Lied davon singen. Der Kapitalbedarf im Konzern ist so enorm, dass das Unternehmen Ende 2023 sogar die Firmenexistenz in Frage stellte.
Die drohende Pleite ist zwar vom Tisch – zumindest sagte Plug Power-Chef Andrew Marsh vor einigen Wochen, die Firma sei auf absehbare Zeit durchfinanziert. Dem Aktienkurs hat das allerdings nicht nachhaltig geholfen. Übergeordnet steckt Plug Power seit November in einem Kursfenster zwischen 2,50 Dollar auf der Unterseite und 5 Dollar auf der Oberseite fest. Seit Mitte März läuft die Aktie unter geringen Schwankungen stetig auf die Unterstützung zu.
Am Mittwoch notiert Plug Power in einem schwachen Gesamtmarkt rund 4,6 Prozent schwächer bei 3,09 Dollar. Höher als erwartete Inflationsdaten könnten die Fed dazu bewegen, die Leitzinsen erst im Herbst und nicht wie gehofft schon im Sommer zu senken. Kapitalhungrige Firmen wie Plug Power litten unter einer Verschiebung zwangsläufig besonders stark. Zum Einen wird die Kapitalbeschaffung teurer und zum Anderen nimmt die Risikoneigung möglicher Kapitalgeber insgesamt ab.
Anleger sollten vor diesem Hintergrund die Kursentwicklung bei Plug Power aufmerksam verfolgen. Fällt die Aktie unter das Februar-Tief bei 2,83 Dollar und damit nachhaltig unter die 3-Dollar-Marke, dürfte ein Anlauf auf das Jahrestief bei 2,26 Dollar wahrscheinlich sein.
Plug Power kämpft mit einem hohen Zinsumfeld und zunehmend ungeduldig werdenden Anlegern. Sowohl der kurzfristige als auch der langfristige Abwärtstrend ist intakt und nichts deutet auf eine schnelle Trendwende hin. Es droht ein Break und weitere Verluste. Selbst risikofreudige Anleger sollten einen Test der Tiefs abwarten, bevor sie einen Einstieg erwägen.