Zigaretten sind in Krisenzeiten gefragte Tauschmittel. Dennoch dürfte das Geschäft von Philip Morris laut JPMorgan unter den wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs leiden. Russland und die Ukraine sind wichtige Märkte für die Produkte der Zukunft des Konzerns. Der Kurseinbruch setzt sich am Montag fort.
Gut acht Prozent der 31,5 Milliarden Dollar Umsatz im vergangenen Jahr erwirtschaftete Philip Morris International (PMI) in Russland und der Ukraine. Wichtiger sind die beiden Länder für das sogenannte Heated Tobacco Units (HTU)-Geschäft des Konzerns, das entscheiden für den geplanten Wandel vom Zigarettenhersteller zum rauchfreien Tabakkonzern ist.
„Die beiden Länder machen circa 23 Prozent des HTU-Volumens aus (Russland 17 Prozent, Ukraine circa 6 Prozent), und ihr anhaltendes Wachstum ist für [Philip Morris] entscheidend“, schreibt Jared Dinges, Analyst bei JPMorgan, am Montag in einer Mitteilung. Er gehe daher nicht davon aus, dass der Konzern seine HTU-Prognose für das laufende Geschäftsjahr erreichen wird. Dinges stufte PMI von „Overweight“ auf „Neutral“ herab und senkte das Kursziel von 130 auf 110 Dollar.
Seit Mitte Februar haben die Papiere von Philip Moris gut zehn Prozent an Wert eingebüßt. Am Montag gab der Kurs zu US-Handelsbeginn mehr als drei Prozent nach und rutschte unterhalb des GD200, der aktuell bei 98,55 Dollar verläuft.
Bereits am 25. Februar hatte PMI seine Aktivitäten in der Ukraine vorrübergehen eingestellt. Wann diese wieder aufgenommen werden, lässt sich aktuell nicht seriös voraussagen. DER AKTIONÄR sieht das Unternehmen jedoch weiter gut aufgestellt, um die gewaltige Transformation hin zum rauchfreien Tabakkonzern zu stemmen. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp-Kurs.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Philip Morris International.