Der Wahlsieg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahlen und neue Hoffnungen auf einen baldigen Durchbruch bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus sorgt an der Börse am Montag für Jubelstimmung. Aktien von Unternehmen, die bislang als Corona-Profiteure galten, müssen dagegen Federn lassen – darunter auch die Papiere von Paypal und Square.
Der Zahlungsabwickler Square und der Online-Bezahldienst Paypal zählen zweifelsohne zu den Gewinnern der Corona-Pandemie: Die Angst vor Ansteckung mit dem Virus hat den Trend hin zum bargeldlosen und mobilen Bezahlen massiv beschleunigt und in Verbindung mit vorübergehenden Schließungen im stationären Einzelhandel zu einer regelrechten Sonderkonjunktur im Online-Handel gesorgt.
Den beiden Payment-Spezialisten hat das nicht nur kräftige Zuwächse im operativen Geschäft beschert, sondern auch kräftige Kursgewinne samt neuen Höchstständen. Einen Teil davon müssen sie am Montag wieder abgeben: Mit Verlusten von bis zu sechs Prozent zählen Paypal und Square zu den Verlierern im insgesamt bullenstarken Gesamtmarkt.
Viele Anleger schichten um
Der Grund: Die Investoren machen nun Kasse bei den Corona-Profiteuren und spekulieren stattdessen auf eine Erholung bei jenen Werten, die während der Pandemie stark gelitten haben. Speziell bei Square spielen aber auch Gewinnmitnahmen eine Rolle, denn die Aktie des Payment-Unternehmens ist am Freitag um bis zu 13 Prozent nach oben geschossen und hat bei 201,33 Dollar einen neuen Höchststand erreicht. Zuvor hatte Square starke Q3-Zahlen präsentiert und die Erwartungen der Wall-Street-Experten weit übertroffen.
DER AKTIONÄR geht derzeit aber lediglich von einer kurzfristigen Schwäche der beiden Top-Empfehlungen aus. Denn die grundlegenden Wachstumstrends der Paymentbranche werden auch nach Corona nicht plötzlich wieder verschwinden. Die Menschen werden auch weiterhin und mit steigender Tendenz bargeldlos bezahlen und ebenso weiterhin im Internet einkaufen.
Selbst wenn Corona dank einem Impfstoff irgendwann vorbei sein sollte, rechnet DER AKTIONÄR bei Paypal und Square im schlimmsten Fall mit einer Rückkehr der Wachstumsraten auf das Vorkrisen-Niveau – und auch die konnten sich bislang mehr als sehen lassen. Investierte Anleger sollten sich daher nicht von kurzfristigen Schwankungen aus der Ruhe bringen lassen. Für Neueinsteiger kann die Konsolidierung sogar eine Einstiegschance bieten, sobald sich die Lage im Chart wieder stabilisiert.
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