Bei Paypal hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen einiges getan: Während das Unternehmen hunderte Stellen abbaut, soll das Engagement im Krypto- und Blockchain-Bereich in Zukunft deutlich erhöht werden. Die Auswirkungen auf den Aktienkurs halten sich jedoch in Grenzen – dort haben weiterhin die Bären das Ruder fest in der Hand.
In der Tech- und speziell der Fintech-Branche sind die fetten Jahre erst einmal vorbei. Der Online-Bezahldienst Paypal ist da keine Ausnahme. Nachdem die Corona-Pandemie für eine Sonderkonjunktur gesorgt und den Aktienkurs in nie dagewesene Höhen getrieben hat, machte sich in den vergangenen Monaten die Erkenntnis breit, dass die Bäume auch hier nicht in den Himmel wachsen.
Das Management versucht, mit einer Anpassung der Wachstumsstrategie und Kostensenkungen gegenzusteuern. Zumindest häufen sich bei Paypal – genau wie bei anderen Fintech-Unternehmen dieser Tage – die Stellenstreichungen. Wie das Online-Portal TechCrunch berichtet, seien im April 83 Paypal-Beschäftigte aus dem Firmen-Hauptsitz im kalifornischen San Jose entlassen worden.
Laut Medienberichten hat sich das Unternehmen zuletzt auch in Irland von mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getrennt. Massenentlassungen plane das Management laut Insiderberichten aber nicht. Stattdessen wolle man in anderen Bereichen auch weiterhin Personal einstellen.
Krypto-Geschäft soll kräftig wachsen
Ein Bereich, der wohl auch gemessen an der Personalstärke wachsen dürfte, sind die Aktivitäten rund um Kryptowährungen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hat Vizepräsident Richard Nash nämlich angekündigt, dass Paypal das Engagement in diesem Bereich weiter ausbauen will. Konkret sprach er dabei unter anderem von der Integration diverser weiterer Krypto- und Blockchain-Angebote sowie sogenannter Zentralbank-Coins (CBDCs).
Schon länger ist außerdem bekannt, dass der Online-Bezahldienst die Entwicklung eines eigenen Stablecoins erwägt. Bereits seit längerem können Nutzer in den USA und Großbritannien mit der Paypal-App Bitcoin kaufen und bei registrierten Händlern auf der Payment-Plattform zum Bezahlen nutzen. Das macht Paypal natürlich nicht zu einem Krypto-Pure-Player, eröffnet aber zusätzliche Wachstumschancen in einem spannenden Marktsegment.
Die Paypal-Aktie ist alleine seit Jahresanfang um 58 Prozent zurückgekommen und die Bewertung ist – gemessen am 22er-KGV von 20 – auf historische niedrigem Niveau angelangt. Eigentlich wäre sie damit längst reif für eine Erholungsrally, doch im schwachen Marktumfeld halten sich die Bullen bislang zurück.
Ob oder wann spekulative Anleger wieder einsteigen können, lesen Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (22/22).