Die Aktie von Paypal ist inzwischen so günstig wie seit Jahren nicht mehr – sowohl was den Kurs, als auch die Bewertung angeht. Analysten trauen ihr kräftiges Rebound-Potenzial zu. Doch die Investoren machen weiterhin einen Bogen um die Papiere des Online-Bezahldiensts.
Die Paypal-Aktie ist in der Vorwoche bis auf 71,83 Dollar gefallen und hat damit den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren erreicht. Selbst auf dem Tiefpunkt des Corona-Crash im März 2020 stand sie höher als aktuell. Daran konnte auch die rund sechsprozentige Gegenbewegung am Freitag nicht ändern. Alleine seit Jahresbeginn hat der Kurs rund 58 Prozent eingebüßt. Ausgehend vom Allzeithoch im Juli 2021 waren es sogar fast 75 Prozent.
Niedrige Bewertung, bullishe Analysten
Im Zuge dessen ist auch die Bewertung auf historisch niedrigem Niveau angekommen. Das 22er-KGV liegt aktuell bei 20 – und damit deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 37. Das KUV ist inzwischen bei ebenfalls vergleichsweise niedrigen 3,2 angelangt.
Die von Bloomberg befragten Analysten sind derweil immer noch klar bullish eingestellt. 38 Kaufempfehlungen stehen derzeit 16 Halte- und nur eine Verkaufsempfehlung gegenüber. Zwar wurden die Kursziele zuletzt deutlich gesenkt. Mit einem 12-Monats-Konsensziel von 119,57 Dollar trauen die Experten der Aktie aber dennoch mehr als 50 Prozent Luft nach oben zu.
Schnäppchenjäger lassen sich bitten
Noch vor einem Jahr hätten sich die meisten Anleger wohl die Finger danach geleckt, die Paypal-Aktie zu solch einer Bewertung zu kaufen. Doch seitdem hat sich viel getan. Das Ende der Corona-bedingten Sonderkonjunktur der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass die Bäume auch hier nicht in den Himmel wachsen.
Der zu Jahresbeginn überraschend verkündete Strategiewechsel weg vom Fokus auf Neukundenwachstum und hin zu einer stärkeren Monetarisierung der bestehenden Nutzerbasis hat zunächst mehr Fragen als Antworten geliefert und viel Vertrauen gekostet. Zins- und Inflationssorgen, welche zu einer Konsumzurückhaltung führen könnten, sind weitere potenzielle Belastungsfaktoren für Paypal.
In den vergangenen Monaten sah es schon mehrmals so aus, als würde die Paypal-Aktie endlich die Kurve kriegen und die ersehnte Gegenbewegung starten. Bislang sind jedoch alle Erholungsversuche gescheitert. Nachdem in der Vorwoche auch die jüngste Comeback-Spekulation des AKTIONÄR ausgestoppt wurde, sollten Anleger nun eine nachhaltige Trendwende im Chart abwarten, ehe sie einen Wiedereinstieg ins Auge fassen.