Schwache Zahlen und ein enttäuschender Ausblick haben Paypal im nachbörslichen US-Handel am Dienstag um fast 18 Prozent ins Minus gedrückt. Die Stabilisierung der gestrauchelten Aktie ist damit gescheitert – genau wie die Comeback-Spekulation. DER AKTIONÄR zieht nun die Konsequenzen.
Der US-Bezahldienst hat zum Jahresende deutlich weniger verdient. Im vierten Quartal fiel der Gewinn gegenüber dem Vorjahreswert um 49 Prozent auf 801 Millionen Dollar. Die Erlöse legten zwar um 13 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar zu, vor einem Jahr hatte das Wachstum jedoch noch bei über 20 Prozent gelegen.
Herbe Enttäuschung über den Ausblick
Während diese Eckdaten noch weitgehend den Erwartungen der Analysten entsprach, wurden letztere vom schwachen Ausblick bitter enttäuscht. Für das laufende erste Quartal hat das Management ein bereinigtes EPS von 0,87 Dollar und ein Umsatzplus von rund sechs Prozent in Aussicht gestellt. Die Wall-Street-Experten hatten im Schnitt jedoch 1,16 Dollar und einen Zuwachs um 11,8 Prozent auf dem Zettel.
Auch der Ausblick für das Gesamtjahr blieb hinter den Erwartungen zurück. Während die Analysten durchschnittlich mit einem bereinigten EPS von 5,25 Dollar und einem Erlöswachstum von 17,9 Prozent gerechnet hatten, hat Paypal selbst lediglich eine Gewinnspanne von 4,60 bis 4,75 Dollar pro Aktie und ein Umsatzplus von 15 bis 17 Prozent in Aussicht gestellt.
Die Talfahrt geht weiter
Wohlwollend könnte man argumentieren, dass Paypal traditionell eher konservative Prognosen aufgestellt und diese im Jahresverlauf häufig angehoben hat. Doch davon wollen die Investoren nichts wissen: Nach Veröffentlichung der Zahlen hat die Aktie ihre Erholung abgebrochen und ist im nachbörslichen Handel um 17,9 Prozent in die Tiefe gestürzt.
Hoffnungen auf ein kurzfristiges Comeback der Paypal-Aktie sind damit erst einmal wieder vom Tisch. Da die Aktie auch hierzulande extrem schwach in den Handel gestartet ist, wurde zwischenzeitlich der Stoppkurs bei 130 Euro ausgelöst. Investierte Anleger sollten nun die Reißleine ziehen.
Mit Material von dpa-AFX.