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24.03.2023 Andreas Deutsch

Panikverkäufe bei Deutsche Bank, Commerzbank & Co – fällt noch ein Dominostein?

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Commerzbank

Nach der kräftigen Zwischenerholung vom Wochentief am Montag hat es die Aktien europäischer Banken am Freitag wieder schwer erwischt. Der Stoxx Europe 600 Banks sackt am Mittag um sechs Prozent ab, die Commerzbank verliert acht Prozent, die Deutsche Bank sogar 14 Prozent. Die Angst geht um vor Lehman 2.0.

Der Zahlungsausfall nachrangiger Anleihen der Credit Suisse hat Sorgen über höhere Refinanzierungskosten von Banken heraufbeschworen. Hinzu kommen Vertrauenseinbußen ins Bankensystem und Verwirrung über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank.

Die Fed hatte zwar signalisiert, dass sie den Leitzins noch etwas anheben will, und Experten halten für die kommende Sitzung plus 0,25 Prozentpunkte für das wahrscheinlichste Szenario. Der Geldmarkt läuft aber gegensätzlich und preist nicht nur einen Höhepunkt der Zinswende, sondern sogar Zinssenkungen ein.

Derweil laufen die Kosten zur Absicherung gegen Zahlungsausfälle bei der Deutschen Bank aus dem Ruder. Am Freitag kletterte die Preise für die Credit Default Swaps (CDS) auf 200. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 140.

Das heißt, die Deutsche Bank muss jetzt 200.000 Euro bezahlen, um ein Anleihenpaket in Höhe von zehn Millionen Euro abzusichern.

Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sehen den Bankensektor zwar weit besser aufgestellt als zur Finanzkrise vor rund 15 Jahren, schließen aber nicht aus, dass nach der Credit Suisse demnächst ein weiteres Geldinstitut Probleme bekommen könnte.

„Dabei versuchen die wichtigsten Notenbanken zwar einerseits die Finanzstabilität möglichst sicherzustellen, geben andererseits jedoch dem Kampf gegen die Inflation weiterhin den Vorrang über den Schutz der Konjunktur", so die LBBW, die bei Banken nach wie vor zur Vorsicht rät.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Ob die Sorgen nun übertrieben sind oder nicht: Die Lage im Bankensektor ist sehr fragil, was auch den gesamten Markt belastet. Der DAX verliert am Freitagmittag über zwei Prozent. Politik und Notenbanken können in dieser Situation gar nicht oft genug betonen, dass sie Gewehr bei Fuß stehen, um den Fall des nächsten Dominosteins zu verhindern.

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(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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