Während der Palantir-Aktie der Ausbruch noch nicht gelungen ist, etabliert sich Palantir zumindest in geschäftlicher Hinsicht zunehmend. Durch den Sprung in die Gewinnzone wird der US-Datenanalyse-Spezialist auch zu einem ernstzunehmenden Kandidaten für die Aufnahme in den renommierten US-Index S&P 500.
Palantir war im abgelaufenen Quartal auf GAAP-Basis profitabel – und wird das laut Palantir-Chef Alex Karp voraussichtlich auch den Rest des Jahres bleiben. Damit ist ein wesentliches Kriterium für eine Aufnahme in den S&P 500 erfüllt. Palantir ist zudem seit mehr als einem Jahr in New York an der Börse, bringt es auf mehr als 20 Milliarden Dollar Börsenwert und auch das Handelsvolumen stimmt.
Am 19. April schrieb Karp zudem in einer Stellungnahme auf der Palantir-Homepage: „Die Ratingagentur, die über die Zusammensetzung des S&P 500 bestimmt – jener Index, der die die bekanntesten und bedeutendsten Unternehmen der Vereinigten Staaten und der ganzen Welt listet, hat diese Woche beschlossen, auch Unternehmen wie das unsrige aufzunehmen, deren Gründer die Kontrolle über ihr Unternehmen durch eine separate Aktienklasse bewahren.“
Einfache Frage, weitschweifige Antwort
Angesichts dieser Entwicklung wollte ein Analyst in der Palantir-Telefonkonferenz nach den Zahlen vor wenigen Tagen wissen, wie eine mögliche Aufnahme Palantirs in den S&P 500 mit den Zukunftsaussichten des Unternehmens und der Gewinnentwicklung zusammenhänge. Karps Antwort begann zunächst etwas kryptisch: „Ich bin sicher, dass es hier eine vorbereitete Antwort gibt. Aber ich glaube – ich weiß, dass wir Außenseiter sind, und dieser Außenseiterstatus ist einer der Hauptgründe, warum wir all diese Produkte entwickelt haben, denn wir hätten nie gedacht, dass irgendjemand unsere Produkte kaufen würde (…)“
Anscheinend ist Karp an dieser Stelle von der vorbereiteten Antwort abgewichen. Er sagte dann noch, die Palantir-Produkte seien „disruptiv und einzigartig“. Er habe aus offensichtlichen Gründen ein Interesse an Profitabilität und glaube, Palantir werde in einer wesentlich stärkeren Position sein, weil klar werde, dass sich das Unternehmen für den S&P qualifiziere.