„Deutsche Bundesländer überdenken Abhängigkeit von Palantir-Technologie“, lautet die Überschrift eines Artikels der renommierten Financial Times, deren Beiträge in Deutschland in Publikationen der Börsenmedien AG (zu der auch DER AKTIONÄR gehört) erscheinen. Das klingt erst einmal ziemlich dramatisch. Zumal später noch die deutsche Geschichte bemüht wird.
Aber welche Abhängigkeit eigentlich? Schon im ersten Satz des Artikels klingt das etwas anders. „Die deutschen Bundesländer überdenken die Nutzung der Software von Palantir durch ihre Polizeikräfte aufgrund von Datenschutzbedenken, während die Ambitionen des US-Datenkonzerns, sein europäisches Geschäft auszubauen, unter Druck geraten“, steht da.
Es geht also nicht um Abhängigkeit von Palantir-Software, sondern die Anpassungen, die aufgrund des Urteils vom Bundesverfassungsgericht, bei der Nutzung von Palantir-Software notwendig werden (siehe weiterführende Beiträge). Palantir selbst hat damit eigentlich erst mal wenig bis nichts zu tun, weil es nur die Plattform bietet und keine sensiblen Daten selbst in die Hände bekommt. Vielmehr müssen die Polizeibehörden schlicht schauen, dass sie die Werkzeuge des US-Datenanalyse-Spezialisten datenschutzkonform einsetzen.
Die Financial Times (FT) schreibt dann auch selbst: „Die deutschen Polizeibehörden haben erklärt, dass sie die Software von Palantir weiterhin nutzen wollen.“
Schwierigkeiten in Europa
Worum geht es also eigentlich? Zum Beispiel darum, dass das Palantir-Geschäft mit Regierungskunden nicht so gut läuft wie in den USA. Was seit Monaten allgemein bekannt ist. Alex Karp selbst hatte diesen Umstand unter anderem im Rahmen der jüngsten Quartalszahlen thematisiert und gesagt, Europa tue sich mit Innovationen schwerer als die USA.
„Das kam mir so vor, als ob sie das Handtuch in Bezug auf Europa werfen würden“, wird im FT-Artikel Tyler Radke, ein Software-Aktienanalyst bei Citi, zitiert. Datenschutzbedenken könnten zu einer entsprechenden Entscheidung beitragen.
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