Gleich mehrere gute Nachrichten gibt es heute für Palantir-Anleger. In seiner US-Heimat darf der Datenanalyse-Spezialist im Rahmen eines 99,6 Millionen Dollar schweren Vertrags über fünf Jahre das Datenmanagement beim Bureau of Medical Services auf einen modernen Stand bringen. Auch in Deutschland gibt es ein positives Ergebnis.
Das Bureau of Medical Services kümmert sich um die Gesundheitsversorgung für Mitarbeiter der US-Regierung und ihre Familien in Botschaften und Konsulaten und berät das Außenministerium zu globalen Gesundheitsfragen. Dank einer Palantir-Plattform soll künftig mit datengestützten Entscheidungen besser auf Gesundheitskrisen reagiert werden können.
Das aktuelle Geschäft knüpft Palantir zufolge an jahrelange Zusammenarbeiten mit dem US-Außenministerium an.
Polizei in Bayern kann Palantir-Software vertrauen
Ebenfalls heute wurde bekannt, dass Palantirs Analyse Software VeRa (Verfahrensübergreifendes Recherche- und Analysesystem) laut Fraunhofer Institut ohne datenschutzrechtliche Bedenken genutzt werden kann. In der Software sei „keine sogenannte Backdoor identifiziert“ worden, teilte das bayrische Landeskriminalamt mit.
Im Rahmen einer Untersuchung seien keine Funktionalitäten festgestellt worden, die einen unzulässigen Abfluss von Daten unter Umgehung von Zugriffsbeschränkungen oder einen unautorisierten Zugriff auf das System von außen ermöglichen.
Das Ergebnis sollte ursprünglich bereits Ende 2022 vorliegen. Geprüft wurde mit sogenannten Penetrationstests. Außerdem wurde der Quellcode des Programms untersucht, um mögliche Hintertüren ausfindig zu machen.
VeRa ermöglicht Suchen über diverse Datenbanken hinweg und soll beispielsweise bei Ermittlungen wegen schwerer Kriminalität, Terrorismus oder Mord eingesetzt werden.
Die Polizei in Hessen und Nordrhein-Westfalen nutzt Programme von Palantir bereits für Ermittlungen. Das Bundesverfassungsgericht hatte Mitte Februar geurteilt, eine automatisierte Datenauswertung sei unter einschränkenden Voraussetzungen grundsätzlich möglich. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte daraufhin angekündigt, auf Basis des Urteils die notwendige Rechtsgrundlage im Polizeiaufgabengesetz auf den Weg bringen zu wollen.
Eine Überraschung ist das Ergebnis der VeRa-Prüfung nicht. Palantir hat zwar zahlreiche Kritiker, gilt aber als transparent und vertrauenswürdig, was seine Software betrifft. Sonst könnte das Unternehmen auch kaum ein Partner diverser westlicher Staaten in Bereichen, die als besonders sensibel gelten, sein. Der 100-Millionen-Dollar-Vertrag in den USA ist ein weiterer Erfolg, aber kein Gamechanger. In einem wackligen Markt ist es daher keine Überraschung, dass auch der Kurs der Palantir-Aktie heute bislang nicht aus dem Knick kommt.
(mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies