Mit den Aktienkursen der beiden Energieriesen Shell und Petrobras geht es auch im heutigen Handel wieder deutlich bergab. Denn die Stimmung an den Märkten bleibt angesichts von Trumps Zollplänen sehr schlecht. So präsentieren sich am heutigen Freitag die Ölpreise weiterhin in einer schwachen Verfassung und setzen ihren Abwärtstrend fort.
Ein Barrel Brent-Öl verbilligt sich aktuell um weitere sieben Prozent auf 68,20 US-Dollar. Bei WTI wurde ein Rückgang von fast acht Prozent auf 61,60 Dollar verbucht. Damit haben sich die Ölpreise seit Bekanntgabe des US-Zollpakets am Mittwochabend um knapp zehn Dollar verbilligt und nun den niedrigsten Stand seit 2021 markiert.
Zu allem Überfluss belastet in dieser Woche auch die Erhöhung der Produktion durch die Opec+. So hatte der Ölverbund ebenfalls am Mittwoch angekündigt, die Fördermengen bis Ende Mai um durchschnittlich 411.000 Barrel täglich anheben. Dies setzt die Entscheidung der acht Opec+-Mitglieder, die bestehende Förderobergrenze schrittweise abzubauen, schneller um als ursprünglich vom Markt erwartet.
Analyst Tamas Varga von PVM Oil Associates erklärte: "In Washington und Wien wurde der perfekte pessimistische Cocktail gemixt." Er fügte hinzu: "Die gegenseitigen Zölle auf praktisch alle wichtigen US-Handelspartner schüren berechtigterweise die Angst vor einer Rezession und einer möglichen Stagflation."
Indes dürften heute noch einige Konjunkturdaten wichtig werden. So wird am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Die Dekabank erklärt: "Ein starker Stellenaufbau würde die US-Konjunktursorgen sicherlich etwas beruhigen, zumal die Zoll-Unsicherheit im März bereits nicht gerade gering war."
Noch immer suchen die Ölpreise nach einem Boden. In der aktuellen Gemengelage drängt sich weder beim Rohstoff selbst noch bei Energietiteln ein Kauf auf. Wer bei Shell bereits an Bord ist, sollte die Position bei 26,00 Euro absichern. Bei Petrobras sollte der Stoppkurs bei 5,30 Euro beachtet werden.