Nach den überraschend guten Quartalszahlen zum zweiten Quartal haben auch die Analysten das Papier erneut genauer unter die Lupe genommen. Und es scheiden sich an der Aktie die Geister: Von "Buy" bis "Underweight" über Kurszielanhebungen und -senkungen ist alles vertreten.
So hat die Investmentbank HSBC das Kursziel von 225 auf 210 dänische Kronen (etwa 24,90 Euro) gesenkt und die Novo-Nordisk-Aktie auf "Reduce" belassen. Zwar hätten die Dänen das zweite Quartal positiv abgeschlossen. Doch negative Wechselkurseffekte und steigender Wettbewerbsdruck würden auf die Preise drücken, so Analyst Stephen McGarry. Ebenfalls pessimistisch gestimmt ist Barclays-Experte Emmanuel Papadakis: Er hob den Zielkurs von 210 auf 225 Kronen (circa 26,70 Euro) an, hält jedoch an dem Votum "Underweight" fest. Novo Nordisk habe lediglich durch eine Verbesserung auf der Kostenseite im zweiten Quartal so gut abgeschnitten. Er zweifelt an der Nachhaltigkeit.
UBS unverändert bullish
Die Schweizer Großbank UBS fühlt sich hingegen nach dem Quartalsbericht bestätigt und hält an der Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 350 Kronen (rund 41,50 Euro) fest. Analyst Michael Leuchten geht davon aus, dass Novo Nordisk den Preisdruck in den USA verdauen könne. Entsprechend dürfte sich die Bewertung zunehmend am Barmittelfluss ausrichten und das Papier zurück zum alten Bewertungsaufschlag finden, so Leuchten.
Rücksetzer sind klare Kaufkurse
DER AKTIONÄR teilt die Einschätzung vom UBS-Analysten. Novo Nordisk kann aufgrund der Marktmacht gut mit den Problemen in den USA umgehen. Völlig vergessen wird in dem Zusammenhang, dass die Dänen in den letzten Monaten viele Erfolge außerhalb des Kerngeschäftes mit Insulinen verbuchten, wie beispielsweise im Hämophilie-Segment oder beim Fettsucht-Mittel Saxenda.
Einige Analysten sind nach Ansicht des AKTIONÄR zu skeptisch, was den Titel angeht. Die Relative Stärke nach dem Kurssprung durch die Quartalszahlen in einem schwächelnden Gesamtmarkt ist beeindruckend. Rücksetzer bleiben bei der Novo-Nordisk-Aktie klare Kaufkurse. Stopp bei 30 Euro platzieren.