Nel hat mit der Aufklärung des Vorfalls an der Wasserstofftankstelle bei Oslo ein transparentes Krisenmanagement betrieben und eine schnelle Kapitalmarktkommunikation bewiesen. Nun ist es an der Zeit, wieder den Blick auf operative Entwicklungen zu werfen. Die Pipeline ist gut gefüllt – nun gilt es, die zahlreichen Projekte voranzutreiben und diese in lukrative Aufträge umzumünzen.
Eine Präsentation von Nel zeigt, welche vielseitigen Einsatzmöglichkeiten mit Wasserstoff bestehen. Das immense Potenzial in der Industrie und bei Power-to-X-Anwendungen gerät in diesem Zusammenhang zu häufig in Vergessenheit.
Die Märkte, die sich Nel mit den Elektrolyse-Technologien eröffnen, sind gigantisch. Das Unternehmen hat viele prominente Partner wie Yara oder Vattenfall über das HYBRIT-Projekt an Bord, um auch Anlagen in großem Maßstab in die Realität umzusetzen. Doch auftragsseitig ist Nel in den letzten Wochen etwas die Puste ausgegangen, was aller Voraussicht nach auch mit der Explosion der Wasserstofftankstelle zu tun hatte.
Doch Nel konnte schnell ausschließen, dass es sich um die Kerntechnologie des Unternehmens handelt. Die Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen Montagefehler an einem Hochdruck-Tank handelte. Keine einfache Zeit für das Nel-Management. Doch das Vertrauen der Anleger kehrt allmählich zurück, ausgehend vom Tief konnte die Aktie bereits wieder 75 Prozent an Wert gewinnen.
Thank you to everyone who has supported us over these past few weeks; we really appreciate it. We are happy to be part of such a great community, and we’re looking forward to continuing to work together with you to help make #hydrogen the #energycarrier of the future!
— Nel Hydrogen (@nelhydrogen) 3. Juli 2019
Es bleibt dabei: Nel gehört die Zukunft. Entsprechend ambitioniert ist auch die Bewertung des Unternehmens an der Börse. Einer Marktkapitalisierung von etwa 930 Millionen Euro steht ein erwarteter Jahresumsatz von knapp 60 Millionen Euro gegenüber. Ergo: Es braucht weitere Aufträge, um die Bewertung zu rechtfertigen. Investierte Anleger bleiben an Bord, sollten sich jedoch in den kommenden Wochen nach den Turbulenzen durch die Tankstellen-Explosion von einer erhöhten Volatilität nicht aus der Ruhe bringen lassen.