Viele Wasserstoff-Aktien liegen am Boden. So auch das Papier des norwegischen Elektrolyse-Spezialisten Nel: Die skandinavische Aktie befindet sich weiter auf der Suche nach einem tragfähigen Boden. An der Heimatbörse in Oslo markiert der Wert zur Wochenmitte ein neues Mehrjahrestief, erneut gibt es Gegenwind von Analystenseite.
Die Schweizer Großbank UBS nahm im Rahmen einer größeren Studie zum Thema Wasserstoff auch die Aktie von Nel erstmals genauer unter die Lupe. Analyst Christopher Leonard stuft den Titel in einer Ersteinschätzung mit "Sell" und einem Kursziel von lediglich 3,70 Norwegische Kronen (0,33 Euro) ein.
Leonard erwähnte Hinweise, wonach die Technologie von Nel hinter der Konkurrenz zurückbleibe und das Unternehmen preislich nicht konkurrenzfähig sei.
Nel kann allerdings auf eine jahrzehntelange Erfahrung im Wasserstoff-Bereich zurückblicken. Die Wurzeln des Unternehmens reichen schließlich zurück bis ins Jahr 1927. Damals erfolgte die erste Installation eines kleinen Elektrolyseurs beim Aluminium-Hersteller Norsk Hydro im norwegischen Notodden.
Zuletzt haben allerdings mehrere Analysten ihre zuvor positiveren Einschätzungen zum norwegischen Wasserstoff-Spezialisten revidiert und die Schätzungen entsprechend gekürzt. Die Stornierung eines Auftrags Mitte Dezember (bei dem allerdings langfristig die Aussicht auf einen neuen Vertrag mit höheren Kapazitäten besteht) sowie eine Klage von Iwatani in den USA auf Schadenersatz drückten zuletzt zusätzlich auf die Stimmung bei der Aktie.
Papieren von Wasserstoff-Pure-Playern wie Nel fehlen aktuell einfach die Impulse. In der kommenden Woche sollten interessierte Anleger den Blick auf die bevorstehenden Zahlen am 28. Februar richten, die Erwartungshaltung ist inzwischen äußerst niedrig. Anleger sollten die Zahlenvorlage und positive Chartsignale vor einem Einstieg beim spekulativen Titel aber abwarten.