Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) fordert die Bundesregierung zu mehr Tempo beim Ausbau von Wasserstofftechnologien auf. Zwar seien bisher wichtige Grundlagen gelegt worden, nun gelte es aber, "mehr Tempo zu machen", sagte Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, am Montag in Berlin. Das würden sicherlich auch Pure-Player wie die Elektrolyse-Spezialisten Plug Power, Nel oder ITM Power begrüßen.
"Perspektivisch ist es tatsächlich so, dass wir die Welt mit grünem Wasserstoff versorgen können, auch Europa könnte sich autark mit grünem Wasserstoff versorgen". Es sei aber noch ein weiter Weg, sagte Linke.
Sand im Getriebe
In den vergangenen Quartal haben viele Wasserstoff-Unternehmen eher eine nachhaltig dynamische Auftragsentwicklung vermissen lassen. "Derzeit kommt die Branche nicht so schnell voran, wie wir es uns wünschen würden, aber es gibt Grund zum Optimismus, wenn man sich einige der Projekte ansieht, die in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt wurden", so Nel-Chef Håkon Volldal im Herbst 2023 beispielsweise in einem Interview mit der "Renewable Hydrogen Coalition".
Auch der amerikanische Vertreter Plug Power hat sich sicherlich eine andere Dynamik im zukunftsträchtigen Wasserstoff-Markt vorgestellt. Vor allem die Profitabilität des Unternehmen ließ in den vergangenen Quartalen immer wieder zu wünschen übrig. Die Folge: Plug Power ist finanziell in die Bredouille geraten und will sich nun kurzfristig liquide Mittel am Kapitalmarkt durch ein sogenanntes ATM-Programm verschaffen. Zudem liebäugelt das Management rund um Firmenlenker Andy Marsh mit einem milliardenschweren Kredit vom US-Energieministerium.
Das Umfeld für Wasserstoff-Aktien bleibt schwierig in Deutschland und darüber hinaus. Auf große Ziele müssen bekanntlich auch Taten folgen. Anleger sollten Sektor daher vorerst weiter mit Vorsicht agieren und selektiv zugreifen, wenn sich die Anzeichen einer nachhaltigen Trendwende bei bestimmten Wasserstoff-Titeln verbessert.
(Mit Material von dpa-AFX)