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18.06.2024 Michael Schröder

Nach +50% seit Oktober: Die Kursziele steigen – dreht die Bilfinger-Aktie wieder auf?

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Bilfinger

Im Vorfeld des Kapitalmarkttages hat Bilfinger in der vergangene Woche seine Umsatzprognose 2024 erhöht und seine Mittelfristziele bestätigt. Die Übernahme von Teilen der Stork-Gruppe vom US-Konzern Fluor Corporation erweist sich als die erwartete perfekte strategische Ergänzung, die die Marktposition in Europa stärkt und das profitable Wachstum des Konzerns vorantreibt. Immer mehr Analysten heben den Daumen.

Inklusive der Übernahme erwartet der Industriedienstleister im laufenden Jahr nun Umsätze in Höhe von 4,8 Milliarden bis 5,2 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Bilfinger-Management 4,5 Milliarden bis 4,8 Milliarden Euro im Visier. Von dem Umsatz sollen nun 4,8 bis 5,2 Prozent als operatives Ergebnis (EBITDA-Marge) hängen bleiben. Zuvor war der Vorstand von mindestens 4,9 Prozent ausgegangen.

Vorstand Thomas Schulz erklärte in einem Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX das leicht gesenkte untere Ende der Spanne mit der aktuell noch niedrigeren Profitabilität des akquirierten Geschäfts und den Integrationskosten für Stork. „Wir haben in Summe 18 Millionen Euro Integrationskosten“, so der Firmenlenker. Davon fielen 15 Millionen Euro in diesem Jahr an, der Rest im kommenden Jahr.

Die im vergangenen Jahr gesetzten Mittelfristziele bestätigte der Vorstand. Das Unternehmen will demnach 2025 bis 2027 jährlich aus eigener Kraft um vier bis fünf Prozent wachsen. Die operative Marge soll in diesem Zeitraum auf sechs bis sieben Prozent steigen. Das organische Wachstum wird dabei gezielt durch Zukäufe erweitert, wie die Stork-Übernahme belegt.

Zur Kernkompetenz der Mannheimer gehört die Wartung und Instandhaltung von Anlagen aus der Öl- und Gasindustrie sowie der Pharmaindustrie. Das Umfeld passt. „Die Kunden lagern immer mehr Tätigkeiten aus, die nicht deren Hauptgeschäft oder die Produktion betreffen. Davon profitieren wir natürlich", so Schulz. In der Regel hätten Kunden eine überschaubare Anzahl an Anlagen, die betreut werden müssten. Wenn der Kunde die Instandhaltung zeitlich aufschöbe, werde es umso teurer – und das wüsste der Kunde.

Die Schweizer Großbank UBS hat die Kaufempfehlung für die MDAX-Aktie mit einem Kursziel von 59 Euro bereits bestätigt. Der Ausblick anlässlich des Kapitalmarkttags sei optimistisch, so Analyst Gregor Kuglitsch. Beim Industriedienstleister komme gestiegene Zuversicht zum Ausdruck. Michael Kuhn von Deutsche Bank Research sieht die Papiere weiter bei 55 Euro fair bewertet. Der Industriedienstleister sei auf gutem Weg, die Ziele für 2027 zu erreichen, schrieb Analyst. 

Das Bankhaus Metzler ("Buy") hat das Kursziel des Bau- und Industriedienstleisters von 60 auf 63 Euro angehoben. Das Management rechne mit einer zügigen und unkomplizierten
Integration der übernommenen Stork-Gruppe und erwarte 2024 nur minimale Verwässerungseffekte für das Segment E&M Europa, so Analyst Nikolas Demeter. Insofern gehe er von einer schnelleren und einfacheren Integration künftiger Akquisitionen in Europa aus und habe deshalb seine Rentabilitätsprognosen für die kommenden Jahre erhöht. Mittelfristig rechnet der Experte zudem mit attraktiven Dividendenrenditen. Auch HSBC zeigt man sich zuversichtlicher. Hier lautet das neue Kursziel seit heute 61 Euro (Bislang: 51 Euro).

Bilfinger (WKN: 590900)

DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest: Die Aktie sollte ihre dynamische Aufwärtsbewegung schon bald wieder fortsetzen. Mit dem Sprung über die 52-Euro-Marke würde das passende charttechnische Kaufsignal generiert. Das neue AKTIONÄR-Kursziel lautet 60 Euro. Investierte Anleger lassen die Gewinne mit Stopp bei 43 Euro vorerst laufen.

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