Bilfinger sieht sich weiter auf Kurs. Der Industriedienstleister will in den kommenden Jahren mit einer verschlankten Verwaltung sowie standardisierten Arbeitsabläufen effizienter werden. DER AKTIONÄR hat zuletzt im Herbst 2023 auf die guten Aussichten hingewiesen. Auf einem Kapitalmarkttag am 12. Juni will der Konzern tiefere Einblicke in die Strategie geben.
Zur Kernkompetenz von Bilfinger gehört die Wartung und Instandhaltung von Anlagen aus der Öl- und Gasindustrie sowie der Pharmaindustrie. „Die steigende Komplexität der Produktion, die Zunahme der Bürokratie, Digitalisierung sowie der Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen zunehmend, Planung, Bau und Wartung ihrer Anlagen an Industriedienstleister auszulagern“, heißt es aus der Konzernzentrale.
Die Mannheimer wollen im laufenden Jahr ihren Umsatz daher auf 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro (Vorjahr: knapp 4,5 Milliarden Euro) im Rahmen der Analystenschätzungen steigern. Vom Erlös sollen 4,9 bis 5,2 Prozent als operatives Ergebnis (EBITDA-Marge) hängen bleiben, das wären mehr als die 4,5 Prozent im vergangenen Jahr. Damit peilt der Konzern eine höhere Profitabilität an, als Experten bislang auf dem Zettel hatten.
Nicht enthalten in der Prognose ist die jüngst angekündigte Übernahme von Teilen des Industriedienstleisters Storck, dessen Kauf bis Mitte 2024 abgeschlossen werden soll. Für Vorstand Thomas Schulz die perfekte strategische Ergänzung, die die Marktposition in Europa stärkt und das profitable Wachstum des Konzerns vorantreibt. Die Akquisition sollte sich dabei von Anfang an gewinnsteigernd auswirken.
Die EBITDA-Marge soll in den nächsten drei bis vier Jahren auf 6,0 bis 7,0 Prozent ausgeweitet werden. Dabei wird jährlich ein organisches Wachstum von vier bis fünf Prozent angepeilt.
Das für die Dividende maßgebliche um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis 2023 beträgt 117 Millionen Euro. Vom Gewinnanstieg sollen auch die Aktionäre profitieren: Die Dividende soll um 38 Prozent auf 1,80 Euro klettern. Daraus resultiert eine satte Rendite von über 4,3 Prozent.
Gelingt es Bilfinger, die Margen wie geplant zu steigern, dürfte die mit einem KGV von 13 noch immer günstig bewertete Aktie nachhaltig profitieren. Mit dem Sprung über die 40-Euro-Marke würde das passende charttechnische Kaufsignal generiert. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen. Nächster Halt: 45 Euro.