Die Commerzbank-Aktie kennt derzeit kein Halten mehr. Neuen Schub könnte es in dieser Woche geben, sofern die Verschuldungskapazitäten des Bundes wie geplant erhöht werden. Unbemerkt von vielen Anlegern treibt aber seit Wochen noch ein anderer Faktor den Kurs.
Im Bundestag findet heute die Abstimmung über neue Schulden in Höhe von hunderten Milliarden Euro statt. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit wollen Union, SPD und Grüne Verteidigungsausgaben sowie Investitionen bei den Nachrichtendiensten und dem Katastrophenschutz über einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts von der Schuldenbremse ausnehmen.
Alleine das dürfte schon einen wichtigen Konjunkturimpuls setzen. Das ist allerdings noch nicht alles. Zudem soll ein Infrastruktursondervermögen in Höhe von einer halben Billion Euro für zehn Jahre aufgelegt werden, das auch den Bundesländern zugutekommen soll. Das alles wird nicht nur endlich das Wirtschaftswachstum anschieben, sondern sollte damit auch die Kreditvergabe bei der Commerzbank erhöhen.
Auch die Anleiherenditen für Schuldtitel des Bundes steigen. Bereits zuletzt, mit der Ankündigung der Maßnahmen, war ein klarer Sprung nach oben bei den Renditen zu beobachten. Davon profitieren auch Finanzinstitute, denn die Höhe zahlreicher Darlehen, wie zum Beispiel Hypothekenkrediten, hängt an den Anleiherenditen.
Abgesehen davon gibt es aber auch noch einen anderen Grund, warum die Commerzbank-Aktie mit mehr als 50 Prozent Performance im laufenden Jahr der beste Wert in der Bankenbranche ist. Denn aktuell läuft das Aktienrückkauf-Programm des Geldhauses. Bisher wurden für rund 294 Millionen Euro 13,9 Millionen eigene Papiere vom Markt genommen.
Insgesamt hat die Commerzbank bis zu 400 Millionen Euro für das laufende Programm vorgesehen. Bis spätestens 27. März, also Donnerstag kommender Woche, soll der Aktienrückkauf laufen. Es ist das erste Programm im laufenden Jahr.
Kommt das neue Schuldenpaket in Deutschland, dann sollte die Konjunktur absehbar anziehen. Davon dürfte die Commerzbank überproportional profitieren, auch über Sekundäreffekte wie zum Beispiel höhere Staatsanleiherenditen. Das Momentum ist ungebrochen, mutige Anleger können den Trend weiter kaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.