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18.02.2021 Martin Mrowka

MTU-Aktie nach Geschäftszahlen am DAX-Ende – Wie weit fällt die Aktie noch?

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MTU Aero Engines

Gute Zahlen – schlechter Kurs. So lässt sich das aktuelle Geschehen rund um MTU Aero Engines zusammenfassen. Der Münchner Triebwerksbauer hat sich trotz der schweren Krise der Luftfahrtbranche 2020 klar in den schwarzen Zahlen gehalten. Sogar eine Dividendenerhöhung wird angepeilt. Doch der Markt hat mehr erwartet. Und so sackt der DAX-Wert ans Ende ab. Wie es mit der MTU-Aktie weitergeht.

Im abgelaufenen Jahr sackte der Umsatz von MTU um 14 Prozent auf 3,98 Milliarden Euro ab. Damit wurde die von dem Triebwerksbauer selbst gesetzte Zielspanne von 4,0 bis 4,2 Milliarden Euro verfehlt.

Für den operativen Gewinn ging es um 45 Prozent auf 416 Millionen Euro nach unten. Und der Überschuss brach sogar um 70 Prozent auf 147 Millionen Euro ein.

Der MTU-Vorstandschef ist dennoch zufrieden: "Unser rasches und entschlossenes Handeln angesichts der Corona-Krise hat sich ausgezahlt. Wir haben die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gut gemeistert und auch im Krisenjahr 2020 respektable Ergebnisse erzielt", resümiert Reiner Winkler.

Der Auftragsbestand von MTU lag am Ende des Jahres bei 18,6 Milliarden Euro nach 19,8 Milliarden Euro im Vorjahr. "Da wir lediglich Verschiebungen, aber kaum Stornierungen verzeichnet haben, ist das ein noch immer hohes Niveau, das unsere Auslastung rein rechnerisch für mehr als vier Jahre absichert", sagte Winkler.

Umsatz und Gewinn sollen leicht steigen

Für das neue Jahr rechnet der Vorstandschef nun wieder mit Zuwächsen. Der Umsatz soll in 2021 auf 4,2 bis 4,6 Milliarden Euro steigen. Prognosen gingen von bislang von 4,598 Milliarden Euro aus. Davon sollen 9,5 bis 10,5 Prozent als operativer Gewinn (bereinigtes Ebit) beim Unternehmen hängen bleiben. Mit der Gewinnmarge dürfte der Konzern erneut deutlich hinter dem Niveau von 2019 zurückbleiben.

Die Cash Conversion Rate, die das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern ausdrückt, dürfte sich 2021 im mittleren zweistelligen Prozentbereich bewegen (2020: 36 Prozent).

Liquiditätsreserven aufgestockt

Im abgelaufenen Jahr hatte MTU die Liquiditätsreserven deutlich aufgestockt, indem eine bestehende Kreditlinie um 100 Millionen Euro auf 700 Millionen Euro erweitert wurde, ein Schuldscheindarlehen über 100 Millionen Euro aufgenommen sowie eine Unternehmensanleihe im Gesamtwert von nominal 500 Millionen Euro erfolgreich platziert wurde.

Sowohl im zivilen Neugeschäft als auch im Militärgeschäft, das von der Coronakrise nicht betroffen ist, solle es ein leichtes Umsatzplus geben, erwartet der MTU-Vorstand. Auch das Wartungsgeschäft dürfte deutlich anziehen.

Dividendenerhöhung angekündigt

Die Aktionäre können wieder mit einer nennenswerten Dividende rechnen. So will MTU für 2020 je Aktie 1,25 Euro ausschütten. Analysten hatten mit 1,20 Euro gerechnet. Für 2019 hatte MTU nur die gesetzliche Mindestdividende von 4 Cent je Aktie ausgeschüttet, weil die MTU-Führung das Geld des Konzerns wegen der Corona-Krise zusammenhalten wollte.

Die Geschäftszahlen des Triebwerksbauers stießen bei den Anlegern auf wenig Begeisterung. Die MTU-Aktie verliert etwa 4,5 Prozent und rangiert damit abgeschlagen am DAX-Ende.

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)

Charttechnisch hat der MTU-Kurs nun exakt das Juni-Hoch aus dem vergangenen Jahr erreicht, als die Aktie kurzzeitig nach oben anzog. Wird die Marke unterschritten, könnten weitere Kursrückgänge bis zur 200-Tage-Linie folgen, die bei etwa 170 Euro verläuft.

Die Aussichten im Luftverkehr im Allgemeinen und die MTU-Geschäfte im Besonderen bleiben anspruchsvoll. Für JPMorgan-Analyst David Perry liegen das für 2021 signalisierte operative Ergebnis von MTU und auch die angestrebten Barmittelzuflüsse unter den Markterwartungen. Er stuft den DAX-Wert weiterhin mit "Underweight" und einem Kursziel von 171 Euro ein.

Die Börsianer haben bereits im vergangenen Jahr einen großen Teil der Geschäftserholung von MTU vorweggenommen. Der MTU-Kurs hat sich vom Tief bei 100 Euro zwischenzeitlich auf 221 Euro mehr als verdoppelt. Der neue Geschäftsausblick haut keinen Anleger vom Hocker. Selbst weitere Kursverluste Richtung 170 Euro sind möglich. DER AKTIONÄR rät Anlegern, bis auf weiteres noch an der Seitenlinie zu verharren. Lediglich zwischenzeitliche Trading-Chancen bleiben denkbar.

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