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Mögliche Übernahme von Covestro – ist dieser Preis angemessen?

Mögliche Übernahme von Covestro – ist dieser Preis angemessen?
Foto: Shutterstock
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Thorsten Küfner 19.07.2023 Thorsten Küfner

Die Spannung steigt erneut bei Covestro. Kürzlich schien die Übernahmefantasie etwas zu weichen, nachdem der Interessent Adnoc eher zusammen mit OMV einen neuen Chemieriesen schmieden wollte (mehr dazu lesen Sie hier), lief gestern die Meldung über die Ticker, wonach man das Übernahmeangebot vom Juni nun etwas nachgebessert habe. 

Ob den Covestro-Vorstand die laut den Informationen von Bloomberg nur leicht nachgebesserte Offerte überzeugt, ist unklar. Vom Leverkusener DAX-Konzern gab es diesbezüglich noch kein Statement. Blickt man darauf, was die Analysten, die sich regelmäßig mit den Covestro-Anteilen befassen, als fairen Wert ausgeben, so sind die offenbar 57 Euro pro Aktie, die Adnoc bietet, durchaus attraktiv. 

Von den 25 Experten raten aktuell zwar 15 zum Kauf und nur ein einziger zum Verkauf, das durchschnittliche Kursziel liegt mit aktuell 48,67 Euro trotz zuletzt leicht steigender Tendenz unter dem gestrigen Schlusskurs. Von den letzten zehn Studien, die innerhalb der vergangenen vier Wochen veröffentlicht wurden (also seit das Interesse von Adnoc bekannt ist), wurde nur in zwei ein höherer fairer Wert angegeben als die von Adnoc gebotenen 57 Euro. So beziffert Sebastian Satz von Barclays das Kursziel auf 59,00 Euro, Isha Sharma von Stifel sieht es sogar erst bei 66,00 Euro erreicht. Nach Ansicht von Sebastian Satz dürfte eine realistische Spanne im Falle einer Adnoc-Übernahme vermutlich bei einem Preis von 63 bis 76 Euro liegen.

Covestro (WKN: 606214)

Auf der einen Seite klingt das Übernahmeangebot von Adnoc in der aktuell schwierigen konjunkturellen Phase durchaus attraktiv. Auf der anderen Seite sind elf Milliarden Euro für einen top aufgestellten Chemieriesen mit solider Bilanz, der in guten Jahren auch bis zu zwei Milliarden Euro verdient hatte (2017 lag der Nettogewinn – bedingt durch einige positive Sondereffekte – bei 2,0 Milliarden Euro, 2018 bei 1,8 Milliarden und 2021 etwa bei 1,6 Milliarden Euro), ein eher niedriger Preis. Es dürfte daher sehr spannend bleiben, ob und wenn ja wie sich die Manager einigen werden. Die Aktie bleibt ein heißes Eisen. Wer dabei ist, sollte die Position nach wie vor mit einem Stoppkurs bei 36,00 Euro nach unten absichern. 

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