Um Covestro ist es in den vergangenen Handelstagen wieder etwas ruhiger geworden. Der DAX-Konzern hatte am Donnerstag die Übernahme-Offerte von Adnoc in Höhe von rund elf Milliarden Euro als zu niedrig abgelehnt. Seither gab es diesbezüglich keine neuen Meldungen. Einige Experten machen sich indes Gedanken, ob und wie es zu einem Deal kommen könnte.
So hat etwa Analyst Sebastian Satz von der britischen Großbank Barclays, Anfang der Woche erklärt, dass seiner Einschätzung nach eine realistische Spanne für eine Übernahme vermutlich bei einem Preis von 63 bis 76 Euro liegen dürfte. Er stuft indes die Covestro-Papiere weiterhin mit "Overweight" ein. Sein Kursziel beziffert er unverändert auf 59 Euro.
Noch optimistischer ist mittlerweile die Investmentbank Stifel. So hat deren Analystin Isha Sharma in der Vorwoche die Anteile des Leverkusener Chemieproduzenten von "Sell" auf "Buy" gleich doppelt hochgestuft. Darüber hinaus hat sie das Kursziel von 34 auf 66 Euro nahezu verdoppelt. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau errechnet sich nun Aufwärtspotenzial in Höhe von 33 Prozent. Sie betonte, dass der Kunststoffkonzern ihrer Ansicht nach ein attraktives Übernahmeziel sei. Sie räumte allerdings auch ein, dass sie die kurzfristige Gewinnentwicklung aber weiterhin eher skeptisch sehe.
In der Vergangenheit wurde von verschiedenen Seiten immer wieder auf das im historischen Vergleich günstige Bewertungsniveau von Covestro hingewiesen. Die Höhe des gebotenen Kaufpreises von Adnoc und vor allem die Ablehnung dieser Offerte durch den Covestro-Vorstand als zu niedrig verdeutlichen ein weiteres Mal, dass der Chemie-Riese ein wahres Schnäppchen ist. Ob Covestro nun auch wirklich geschluckt wird oder nicht, ist offen. Daher bleibt die Aktie nur etwas für Mutige, die trotz des Risikos, dass die Übernahme scheitert, sowie der aktuellen Konjunktursorgen zugreifen können. Wichtig dabei: Der Stoppkurs sollte zur Gewinnsicherung nun auf 36,00 Euro nachgezogen werden!