Der zur Bitcoin-Holding mutierte Softwarekonzern MicroStrategy hat die Kursschwäche am Kryptomarkt in den vergangenen Wochen zum Nachkauf genutzt. Zwischen Anfang August und Mitte September sind weitere sechs Millionen Dollar in Bitcoins geflossen. Dennoch steckt das Unternehmen mit dem Investment weiterhin tief in der Verlustzone.
Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat MicroStrategy zwischen 2. August und 19. September etwa 301 Bitcoins zu einem Durchschnittspreis von 19.851 Dollar erworben. Insgesamt hat das Unternehmen dafür rund sechs Millionen Dollar „überschüssige Barmittel“ verwendet. Damit ist es der bis dato kleinste Zukauf, seit MicroStrategy vor rund zwei Jahren begonnen hat, in die digitale Leitwährung zu investieren.
Insgesamt halten MicroStrategy und Tochterunternehmen damit nun etwa 130.000 Bitcoins – so viele wie kein anderes börsennotiertes Unternehmen. Zu aktuellen Kursen um 19.000 Dollar haben diese einen Gesamtwert von rund 2,47 Milliarden Dollar. Bezahlt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben im Schnitt allerdings 30.639 Dollar pro Coin, insgesamt also fast vier Milliarden Dollar. Grund für den Wertverlust ist die Talfahrt am Kryptomarkt in den vergangenen Monaten, die MicroStrategy alleine im zweiten Quartal eine Abschreibung von fast einer Milliarde Dollar auf den Bitcoin-Bestand eingebrockt hatte.
Mitgründer Michael Saylor, der im August seinen Posten als CEO abgegeben hatte, um sich als Executive Chairman primär um die Bitcoin-Strategie des Konzerns kümmern zu können, ficht das jedoch nicht an. Als Bitcoin-Maximalist ist er von der glänzenden Zukunft der Digitalwährung überzeugt und will auch weiterhin jeden freien Dollar in Bitcoins stecken.
Erst zu Monatsbeginn hatte das Unternehmen bei der SEC eine Kapitalerhöhung im Volumen von 500 Millionen Dollar angekündigt, deren Erlöse zumindest teilweise in den Kauf weiterer Krypto-Coins investiert werden sollen.
Angesichts des hohen Bitcoin-Engagements korreliert die MicroStrategy-Aktie in der Regel stark mit der Kursentwicklung der Digitalwährung. Dementsprechend ging es in den vergangenen Monaten nahezu im Gleichschritt abwärts: Während der Bitcoin seit Jahresanfang rund 60 Prozent an Wert verloren hat, sind es bei der Aktie rund 63 Prozent.
Mutige Anleger, die dennoch auf einen langfristigen Rebound am Kryptomarkt setzen wollen, können das nach Einschätzung des AKTIONÄR besser mit einem Direktinvestment in Bitcoin – zumal die jüngste Wette auf ein Comeback der MicroStrategy-Aktie kürzlich ausgestoppt wurde. Geduld und starke Nerven sind aber in beiden Fällen nötig.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate ein-gegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.