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MicroStrategy: Ärger mit der Staatsanwaltschaft

MicroStrategy: Ärger mit der Staatsanwaltschaft
Foto: Bloomberg/Kontributor/GettyImages
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Nikolas Kessler 01.09.2022 Nikolas Kessler

MicroStrategy und Unternehmensgründer Michael Saylor sorgen üblicherweise mit großen Bitcoin-Käufen für Aufsehen, doch aktuell beherrscht ein anderes Thema die Schlagzeilen: Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen CEO vor, Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben – auch mit Unterstützung seines Unternehmens.

In einer am Mittwoch eingereichten Klage wirft Karl Racine, Generalstaatsanwalt von Washington, D.C., dem Gründer und heutigen Executive Chairman des Software-Konzerns MicroStrategy vor, in den vergangenen Jahren wissentlich Einkommenssteuerzahlungen in Höhe von insgesamt 25 Millionen Dollar vermieden zu haben.

Laut Klageschrift habe Saylor seit 2005 fälschlicherweise behauptet, in Florida und Virginia zu wohnen – US-Bundesstaaten, die keine oder zumindest niedrigere Einkommenssteuern erheben. Tatsächlich habe er in dieser Zeit aber an mehreren Wohnorten in Washington, D.C. gelebt – unter anderem in einem Penthouse im Stadtteil Georgetown sowie mehreren Yachten auf dem Potomac River, der durch die Stadt fließt.

MicroStrategy soll geholfen haben

Die Klage richtet sich auch gegen MicroStrategy, den Software-Konzern, den Saylor gegründet und bis August dieses Jahrs als CEO geleitet hatte, ehe er auf den Posten des Executive Chairmans gewechselt war. Das Unternehmen habe gewusst, dass sich Saylor mehr als die Hälfte des Jahres in Washington, D.C. aufhalte – wodurch er rechtlich ein Bürger des Bundesdistrikts sei.

Das Unternehmen habe daher falsche Steuerangaben gemacht und es versäumt, die in Washington, D.C. fällige Einkommenssteuer abzuführen. Somit habe MicroStrategy Saylor bei der Vermeidung von Steuern geholfen, lautet der Vorwurf.

Saylor und MicroStrategy dementieren

MicroStrategy hat die Anschuldigungen als „falsch“ zurückgewiesen und angekündigt, sich „aggressiv“ gegen die übertriebene Darstellung zu wehren, zitiert CNBC aus einem Statement der Firma. Es handle sich um „eine persönliche Steuerangelegenheit von Herrn Saylor“ und das Unternehmen sei nicht dafür verantwortlich zu machen, wie dieser seinen Alltag gestalte, heißt es darin weiter.

Weniger scharf formuliert fällt indes die Reaktion von Saylor selbst aus. „Ich widerspreche respektvoll der Position des District of Columbia und freue mich auf eine faire Lösung vor Gericht“, heißt es in einem Statement, das der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegt.

Darin erklärt Saylor auch, vor rund zehn Jahren nach Florida gezogen zu sein und sich selbst als Bürger dieses Bundesstaats zu sehen. Obwohl MicroStrategy den Hauptsitz in Virginia hat, lebe und wähle er in Florida und sei dort als Geschworener registriert. Auch sein persönlicher und familiärer Lebensmittelpunkt liege in Florida.

MicroStrategy (WKN: 722713)

Ob sich Saylor und sein Unternehmen der Steuerhinterziehung strafbar gemacht haben, muss nun ein Gericht klären. Für das operative Geschäft von MicroStrategy dürfte das zwar keine große Rolle spielen, die Anleger haben aber dennoch alles andere als erfreut auf die Nachricht reagiert. Alleine am heutigen Donnerstag geht es im US-Handel um weitere sieben Prozent abwärts.

Die im August eröffnete Comeback-Spekulation des AKTIONÄR wurde ohnehin bereits zu Wochenbeginn ausgestoppt. Ein Neueinstieg drängt sich mit Blick auf das erneut eigetrübte Chartbild aktuell nicht auf.


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