Mit Windows erlangte Microsoft weltweite Bekanntheit. Doch schon bald dürfte das Betriebssystem nicht mehr der größte Umsatztreiber im Konzern sein. Die Ablösung erfolgt durch die Cloud. Denn das Zukunftsgeschäft stand bei der Unternehmensführung in den vergangenen Jahren klar im Fokus. Mit Erfolg!
Rasantes Wachstum
Das Cloud-Geschäft von Microsoft ist mit Abstand das am schnellsten wachsende Segment innerhalb des Konzerns. Im ersten Quartal 2019 legten die Erlöse der Sparte Intelligent Cloud um 24 Prozent zu. Das besondere an der Sparte, in der nicht nur Enterprise Services sondern auch der rasant wachsende IaaS-Dienst Azure bilanziert wird, zeigt die unten stehende Grafik: die Wachstumsraten beschleunigen sich.
Es gibt wenig, was die Analysten und Anleger mehr honorieren, als wenn sich in einem margenstarken Zukunftsgeschäft das Wachstum beschleunigt. Begeistert sind auch die Analysten der KeyBanc. Sie gehen gar davon aus, dass Azure im Jahr 2021 mehr Umsätze erwirtschaften wird als Windows. Beeindruckend, bedenkt man, dass Amazon schon Jahre vor Microsoft den Cloud-Dienst AWS etablierte und nicht gerade als einfacher Konkurrent gilt.
Die KeyBanc-Analysten erwarten, dass der Azure-Umsatz um 72 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar im laufenden Geschäftsjahr wächst. Die Windows-Erlöse sollen dagegen nur um zwei Prozent auf 20,0 Milliarden Dollar aufzulegen. Auch im Fiskaljahr 2020 dürfte sich laut KeyBanc dieser Trend fortsetzen. 2021 soll Azure dann Windows überholt haben.
Starke Aktie in schwachen Zeiten
Microsoft gelang es unter dem CEO Satya Nadella neue Umsatztrends zu setzen. Der Konzern macht sich fit für eine digitale Zukunft mit vernetzten Geräte und KI. Das Sentiment gegenüber der Aktie bleibt dabei auch im schwächeren Gesamtmarkt intakt – im Gegensatz zu den großen FAANG-Titeln bleibt die Microsofts Story tadellos. Solange Azure, Office365 und Dynamics 365 weiter wachsen, dürfte auch der langfristige Aufwärtstrend weiterlaufen. Das Risiko von staatlichen Regulierungen, wie sie bei Quasimonopolisten Alphabet oder Amazon anstehen, hält sich aufgrund des neuen Open Source Ansatzes in der Cloud ebenfalls in Grenzen. Anleger bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen.