Die Aktien des US-Speicherherstellers Micron sind nach Veröffentlichung des Quartalsberichts nachbörslich unter Druck geraten. Im Q3 wurden die Erwartungen zwar übertroffen. Auf den Ausblick reagierten die Anleger allerdings enttäuscht. Ein Blick auf die heimischen Chipwerte zeigt aber, dass die Anleger die Verluste nicht überbewertet, nachdem die Aktie zuletzt zu den Top-Performern unter den US-Technologiewerten gehörte.
Der Einfluss auf die europäischen Aktien mit Bezug zur Halbleiterbranche hält sich in Grenzen, nachdem die Micron-Aktien am Mittwoch in New York nachbörslich noch rund acht Prozent eingebüßt hatten. Die Aktien von Infineon, STMicroelectronics und die des schwergewichtigen Ausrüsters ASML starten – wenn überhaupt – mit leichten Verlusten in den Handel. Auch die Papiere kleinerer Ausrüster der Halbleiterindustrie wie Aixtron oder SÜSS Microtec gerieten nicht mit unter Druck.
AKTIONÄR-Leser wissen: Im Vorfeld der Berichtssaison dürften neben frischen Analystenstimmen die Zahlen der Wettbewerber aus der Chipbranche die Kurse der Wettbewerber beeinflussen. Dabei achten die Investoren derzeit vor allem auf die Details zur Auftragsentwicklung: Setzt die erhoffte Nachfragebelebung im Chip-Sektor nun tatsächlich ein, oder schieben die Kunden ihre Investitionen weiter auf?
Solange Aixtron, Infineon und Co nicht mit belastbaren Zahlen belegen können, dass die Nachfrage tatsächlich anzieht, Formen annimmt, werden die Aktien sich nicht nachhaltig nach oben bewegen können. Zeigen die anstehenden Quartalsberichte aber, dass die operative Talsohle durchschritten ist oder die Trendwende zumindest unmittelbar bevorsteht, sollte sich das schnell ändern. DER AKTIONÄR wird an dieser Stelle wie gewohnt über alle wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten in der Branche berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)