Die Aktien des US-Speicherherstellers Micron kamen am Mittwoch nach Veröffentlichung des Quartalsberichts nachbörslich massiv unter Druck. Fast acht Prozent verlor das Papier nach US-Börsenschluss auf 131,00 Dollar. Wenige Tage zuvor hatte das Papier noch ein neues Allzeithoch erreichen können. Anleger zeigten sich enttäuscht vom Ausblick des Unternehmens.
Die Zahlen zum dritten Quartal konnten die Erwartungen noch übertreffen. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 0,62 Dollar und übertraf damit die Konsensschätzung der Analysten von 0,48 Dollar pro Aktie. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 81,6 Prozent auf 6,81 Milliarden Dollar. Auch dies lag leicht über den Prognosen von 6,67 Milliarden Dollar.
Enttäuscht reagierten Anleger hingegen auf den Ausblick auf das viertel Quartal. Hier hatte man sich mehr erhofft. Zwar rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz im Bereich von 7,4 bis 7,8 Milliarden Dollar, was auch im Rahmen der Analystenprognose von 7,6 Milliarden Dollar liegt, im Zuge der jüngsten Euphorie bei den Tech-Werten hat der Markt insgeheim aber dennoch auf mehr gehofft. Anleger nahmen in diesem Zuge nach dem starken Lauf der Aktie in den vergangenen Monaten Gewinne mit.
Die US-Bank JPMorgan bleibt derweil aber optimistisch. Sie hat das Kursziel für Micron Technology von 130 auf 180 Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Analyst Harlan Sur lobte, dass Micron mit seinem High Bandwidth Memory (HBM) stark gestartet sei und die Preise für DRAM/NAND-Bausteine weiter steigen würden. Auch den Ausblick beurteilte Sur als durchaus gut.
Dennoch überwiegen nun erst einmal die Gewinnmitnahmen bei Micron. Wichtig ist nun, dass die 38-Tage-Linie verteidigt werden kann. Ansonsten würde sich das kurzfristige charttechnsiche Bild weiter eintrüben. Die jüngsten Kursverluste dürfte auch deutsche Techwerte wie Infineon zumindest kurzfristig mit unter Druck setzen.