Europas größte Kupferhütte Aurubis, steigt, ins Batterie-Recycling mit einer Pilotanlage am Heimatstandort Hamburg ein. Die Anlage soll wertvolle Metalle wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit aus der sogenannten Schwarzen Masse extrahieren, die beim Zerlegen und Schreddern von Lithium-Ionen-Batterien entsteht. "Die im Aurubis-Recyclingprozess wiedergewonnenen Metalle können anschließend für neue Batterien und andere Produkte verwendet werden", so Aurubis.
Angesichts der wachsenden E-Mobilität spielt die Rohstoffgewinnung für die dafür benötigten Batterien eine immer größere Rolle - und damit auch das Recycling. Batteriehersteller wie das schwedische Unternehmen Northvolt, das in Heide in Schleswig-Holstein ein neues Batteriewerk plant, wollen deshalb ebenfalls Recyclingkapazitäten direkt neben der Fertigung aufbauen. Auch Aurubis will mit seiner metallurgischen Expertise in diesem Geschäft mitspielen und beim Recycling von alten E-Auto-Batterien eine führende Rolle spielen.
Bislang hat das Unternehmen im Labormaßstab entsprechende Prozesse getestet. Der Betrieb der Pilotanlage ist nun der nächste Schritt. "Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotierungsphase plant Aurubis, eine Batterie-Recycling-Anlage im industriellen Maßstab zu bauen - hierfür rechnet der Multimetall-Anbieter derzeit mit einem Investment von etwa 200 Millionen Euro", so das Unternehmen. Aurubis-Chef Roland Harings sagte laut Mitteilung: "Ich bin fest davon überzeugt: Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird Aurubis eine Anlage in industriellem Maßstab für Batterie-Recycling in Betrieb nehmen."
Aurubis fasst einen spannenden Markt ins Auge, der in den kommenden Jahren an enormer Bedeutung gewinnen sollte. Ohnehin läuft das operative Geschäft beim MDAX-Konzern rund. Trotz der dynamischen Rally zuletzt setzen investierte Anleger auf weiter steigende Notierungen. Performance seit Empfehlung in Ausgabe 34/20 (ohne Dividenden): 80 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)