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05.05.2020 Thorsten Küfner

Lufthansa: Der Chef warnt

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Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bei den anstehenden Staatshilfen vor zu hohen Schuldenlasten gewarnt. "Vor allem dürfen wir uns nicht überschulden. Das würde uns über Jahre lähmen", sagte der Vorstandschef am Dienstag bei der Hauptversammlung des DAX-Konzerns am heutigen Dienstag, die dieses Jahr digital abgehalten wurde.

Das Unternehmen müsse bereits jetzt planen, wie staatliche Kredite und Beteiligungen nach Bewältigung der Corona-Krise so schnell wie möglich wieder zurückgeführt werden können.

Die Politik müsse darauf achten, dass Hilfen nicht zu einer Schieflage im internationalen Wettbewerb führen, erklärte Spohr. Wettbewerber aus den USA oder China könnten sich in der aktuellen Situation mit staatlicher Hilfe gesund sanieren. Der internationale Wettbewerb dürfe nicht durch Art und Umfang unterschiedlicher Staatshilfen verzerrt werden.

Keine staatlich gelenkte Lufthansa

Lufthansa brauche jetzt staatliche Unterstützung. "Aber wir brauchen keine staatliche Geschäftsführung", sagte Spohr und fügte hinzu: "Auch in der Bundesregierung in Berlin möchte niemand eine staatlich gelenkte Lufthansa."

Die Verhandlungen über die präzise Ausgestaltung der Staatshilfen zwischen verzinsten stillen Einlagen und direkter Beteiligung waren am Dienstag noch nicht abgeschlossen. Fondsgesellschaften wie die Deka und die genossenschaftliche Union Investment stützten vor der Versammlung den Kurs von Konzernchef Spohr gegen eine zu starke staatliche Lenkung.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Es ist taktisch durchaus verständlich, dass Spohr an seinen Maximalforderungen festhält, dennoch muss er wohl mindestens eine Kröte schlucken: Wird der Lufthansa vor allem mit Fremdkapital geholfen, verschlechtern sich die Bilanzkennzahlen deutlich. Erhält der DAX-Konzern vom Staat einen Großteil der benötigten zehn Milliarden Euro in Form von Eigenkapital, so wird eine stille Beteiligung wohl sehr teuer (Garantiezinsen von acht bis neun Prozent sind im Gespräch) oder der Staat erhält eben Aktien und wird dadurch auch ein Mitspracherecht haben. 

DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dazu, nicht ins fallende Messer zu greifen. Stattdessen sollten sie nach wie vor ruhig an der Seitenlinie verharren und abwarten. 


Mit Material von dpa-AFX

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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