Dieser Start in den heutigen Handel kann sich durchaus sehen lassen. So klettern die Anteilscheine des Spezialchemiekonzerns Lanxess kurz nach Eröffnung der Börsen um mehr als drei Prozent. Die Papiere von Wacker Chemie können um knapp 2,5 Prozent zulegen. Der Grund für den starken Auftakt ist eine Studie aus dem Hause Morgan Stanley zur europäischen Chemiebranche.
Diese Studie hat am Markt für ordentlich Bewegung gesorgt. So konnten sich die Aktien von Wacker Chemie und Lanxess auf der Handelsplattform Tradegate nach Empfehlungen stark erholen, die zuletzt gefragten Air-Liquide-Papiere fielen derweil zurück.
Analyst Thomas Wrigglesworth setzt bei Lanxess auf mögliche Portfolioverschlankung, die den Schuldenabbau vorantreiben würde. Zudem dürfte der Spezialchemiekonzern von sinkenden Energiekosten profitieren, wenn die Morgan-Stanley-Experten Recht behielten. Mit einem vorbörslichen Kurs von 25,48 Euro zeichnet sich ein Test der exponentiellen 200-Tage-Linie ab.
Bei Wacker begrüßt Wrigglesworth den Abschied aus dem unprofitablen chinesischen Solarmarkt und teilt die Einschätzung des Managements, dass man seine Rohstoffe für Solarzellen gut auf dem wachsenden US-Markt losschlagen kann. Wacker-Papiere waren zuletzt fast an ihr Jahrestief bei 81,22 Euro zurückgefallen und erholen sich nun auf 85 Euro. Wrigglesworth traut ihnen 113 Euro zu und Lanxess 37 Euro. Bei Wacker Chemie würde sich daraus Aufwärtspotenzial von 34 Prozent ergeben, bei Lanxess wären es sogar 47 Prozent.
Chemieaktien bleiben angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung in den weltweit wichtigsten Volkswirtschaften derzeit eine heiße Wetten. Die im historischen Vergleich aktuell immer noch sehr günstig bewertete Aktie des strategisch sehr gut aufgestellten Spezialchemiekonzerns Lanxess scheint aktuell innerhalb des Sektors über das attraktivste Chance-Risiko-Verhältnis zu verfügen. Mutige können hier auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholung spekulieren. Der Stoppkurs sollte dabei bei 19,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX