In einem ohnehin relativ schwachen Marktumfeld geben die Anteilscheine von Lanxess besonders deutlich nach. So verbilligen sich die Papiere des Spezialchemiekonzerns aktuell um zwei Prozent, zum Handelsstart war der Verlust sogar noch etwas größer. Für Gegenwind sorgt vor allem eine Studie aus dem Hause Berenberg.
So hat deren Analyst Andres Castanos-Mollor die Lanxess-Aktie nach einer "langfristigen Buy-Phase" nun nur noch auf "Hold" abgestuft. Den fairen Wert beziffert er indes unverändert auf 31,00 Euro. Er begründete diesen Schritt in seiner am heutigen Freitag veröffentlichten Studie damit, dass die MDAX-Titel in den vergangenen Wochen und Monaten bereits relativ stark gestiegen sind. Nach Ansicht von Castanos-Mollor waren dafür mehrere verschiedene Faktoren verantwortlich: Die jüngsten Quartalszahlen, die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine, der im Idealfall auch wieder für niedrigere Energiepreise sorgen könnte und auch die Tatsache, dass es durch das Wahlergebnis zu einer raschen Regierungsbildung kommen dürfte.
Der heutige Kursrückgang kommt natürlich charttechnisch betrachtet genau zur Unzeit. Denn die Lanxess-Papiere standen kurz davor, auf den höchsten Stand seit Herbst 2023 zu klettern und hätten dadurch ein frisches Kaufsignal generieren können. Doch dieses bullishe Szenario ist nun zunächst wieder etwas in die Ferne gerückt.
Trotz des jüngsten charttechnischen Rückschlags bleiben die Aussichten für die Lanxess-Aktie grundsätzlich gut. Denn nach drei wirklich sehr schwierigen Jahren hellen sich die Perspektiven allmählich weiter auf. Gut möglich, dass weitere Insider dem Beispiel von Vorständin Frederique van Baarle oder auch institutionelle Investoren dem Beispiel von David Einhorn folgen und sich beim Spezialchemiekonzern einkaufen. Der MDAX-Titel bleibt für Mutige weiterhin attraktiv. Der Stoppkurs sollte nun auf 21,50 Euro nachgezogen werden.