In den letzten Tagen haben die Ausblicke von Branchenvertretern wie ASML, TSMC, Intel, Texas Instruments und Co für eine volatile Kursentwicklung bei der Infineon-Aktie gesorgt. Heute rücken die gestern Abend vorgelegten Daten von US-Chipkonzern AMD in den Fokus. Frische Impulse könnte es zudem nach 20 Uhr geben, wenn US-Notenbankchef Jerome Powell nach der Fed-Sitzung an die Mikrofone tritt.
AMD hat mit seiner Prognose für das Geschäft im laufenden Quartal die Markterwartungen verfehlt. Der Intel-Konkurrent stellte Erlöse von etwa 5,4 Milliarden Dollar in Aussicht, während Analysten im Schnitt mit 5,77 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Die AMD-Aktie, die zuletzt stark gestiegen war, verlor im nachbörslichen Handel zeitweise mehr als fünf Prozent.
Im vergangenen Quartal stieg der AMD-Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 6,17 Milliarden Dollar. Unter dem Strich sprang der Gewinn von 21 Millionen Dollar auf 667 Millionen Dollar hoch.
Infineon dürfte in der kommenden Woche (6. Februar) aus Sicht des AKTIONÄR noch über einen zunächst verhaltenen Jahresauftakt in der Zeit zwischen Oktober bis Dezember 2023 berichten, da viele Kunden zum Ende des Kalenderjahres ihre Lagerbestände noch abgebaut haben dürften. Mit der erwarteten Belebung der Nachfrage im Jahresverlauf sollten die bereits kommunizierten Jahresziele für 2023/24 am Ende aber erreicht werden.
Einem noch verhaltenen Jahresauftakt, dürfte bei Infineon also weiterhin die Aussicht auf eine Belebung der Nachfrage im weiteren Jahresverlauf gegenüber stehen. Das Fazit hat daher Bestand: Im Bereich der horizontalen Unterstützungszone um 32/34 Euro sollte die Infineon-Aktie weiter Halt finden. Bleiben in den nächsten Tagen größere Verwerfungen am Gesamtmarkt aus – hier könnten Aussagen der US-Notenbank zur Zinspolitik Impulse geben – und legt der Vorstand im Februar den erwarteten Ausblick auf den Rest des Jahres vor, sollte der DAX-Titel mit der Aussicht auf weiteres profitables Wachstum wieder höhere Notierungen ansteuern. Trading-orientierte Anleger können sich im Vorfeld der Zahlen weiter für eine Gegenbewegung positionieren. Anleger mit Weitblick halten unverändert an ihren Stücken fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.