Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) hat geliefert. Der weltgrößte Auftragsfertiger und Halbleiterhersteller hat ein schwieriges Jahr unerwartet stark beendet. Mit den heute früh veröffentlichten Q4-Zahlen hat der Zulieferer von Apple, Nvidia und Co die Erwartungen der Analysten übertroffen und einen zuversichtlichen ersten Ausblick auf das neue Jahr gegeben. Die Daten dürften positive Impulse für die gesamte Chipbranche liefern – und damit auch der Infineon-Aktie wieder auf die Beine helfen.
TSMC-Chef C. C. Wei äußerte sich bei der Zahlenvorlage auch optimistisch für die kommenden Monate. „Unser Geschäft hat die Talsohle erreicht und wir rechnen für 2024 mit einem gesunden Wachstum“, sagte der Firmenlenker auf einer Pressekonferenz am Firmenstandort in Hsinchu. Die Aussagen dürften als Hinweis auf eine beginnende Branchenerholung interpretiert werden.
In dem von erneuter (Leitzins-)Verunsicherung und Gewinnmitnahmen geprägten Jahresauftakt hat die Infineon-Aktie ihre Konsolidierung zuletzt weiter ausgedehnt. Die Sorgen vor einer anhaltenden Nachfrageschwäche in der Chipbranche drückte zusätzlich auf die Stimmung. Fundamentale Neuigkeiten aus dem Hause Infineon gibt es mit den Q1-Zahlen am 6. Februar. Über die operative Entwicklung und die Aussichten bei dem heimischen Chipriesen hat DER AKTIONÄR zuletzt bereits eingehend berichtet. Größere Überraschungen werden also nicht erwartet.
Nach dem Zwischenspurt zum Ende des Jahres 2023 hat die Infineon-Aktie im neuen Jahr den Rückwärtsgang eingelegt. Aus charttechnischer Sicht rückt dabei nun die horizontale Unterstützung im Bereich um 32 in den Fokus. Hier sollte sich der Titel zunächst stabilisieren, ansonsten droht eine Fortsetzung des Rücksetzers Richtung 27/28 Euro.
Die strukturellen Wachstumstreiber in den Kernsegmenten sind intakt. Bleiben in den nächsten Tagen größere Verwerfungen am Gesamtmarkt aus und liefert der Vorstand im Februar die erwarteten Zahlen, sollte die Aktie mit der Aussicht auf weiteres profitables Wachstum wieder höhere Notierungen ansteuern. Trading-orientierte Anleger können sich im Vorfeld der Zahlen weiter für eine Gegenbewegung positionieren. Anleger mit Weitblick halten unverändert an ihren Stücken fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.