In dem von erneuter (Leitzins-)Verunsicherung und Gewinnmitnahmen geprägten Jahresauftakt hat die Infineon-Aktie ihre Konsolidierung weiter ausgedehnt. Mit dem freundlichen Ausblick des weltgrößten Auftragsfertiger für die Chipbranche TSMC hat die Stimmung zuletzt aber wieder gedreht. Fundamentale Neuigkeiten stehen bei dem DAX-Konzern mit den Q1-Zahlen erst am 6. Februar an.
Die Zahlen zum ersten Quartal 2023/2024 (Ende September) am 6. Februar dürften noch einen verhaltenen Jahresauftakt aufzeigen. Im Detail prognostiziert Infineon für das Auftaktquartal (Oktober bis Dezember 2023) einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro, von denen 22 Prozent als Segmentergebnis bleiben sollen. Rechnerisch ergibt das einen Wert von rund 840 Millionen Euro. Zum Vergleich: Infineon konnte in den zurückliegenden Quartalen zumindest noch die Milliardenmarke knacken. Hintergrund: Viele Kunden haben zum Ende des Kalenderjahres ihre Lagerbestände abgebaut.
In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 dürfte das Geschäft dann wieder anziehen, sodass die Planvorgaben (mindestens) erreicht werden dürften. Der Umsatz soll bis Ende September 2024 auf 16,5 bis 17,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,31 Milliarden) steigen. Davon sollen in der Mitte der Spanne rund 24 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent) als Segmentergebnis – also mehr als vier Milliarden Euro - hängen bleiben.
Die Zielmärkte von Infineon entwickelten sich zuletzt recht unterschiedlich: Das strukturelle Halbleiterwachstum in den Bereichen erneuerbare Energien, Elektromobilität und bei Mikrocontrollern für die Automobilindustrie war ungebrochen. Daan dürfte sich in den kommenden Quartalen nur wenig ändern. Dagegen durchliefen Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen ein temporäres Nachfragetief. Aber auch hier scheint die Talsohle Branchenexperten zufolge langsam durchschritten.
Nach dem Zwischenspurt zum Ende des Jahres 2023 hat die Infineon-Aktie im neuen Jahr den Rückwärtsgang eingelegt. Im Bereich der horizontalen Unterstützungszone um 32/34 Euro hat sich die Aktie wie erwartet stabilisiert, ansonsten hätte eine Fortsetzung des Rücksetzers Richtung 27/28 Euro gedroht. Liefert der Vorstand im Februar die erwarteten Zahlen, sollte die Aktie mit der Aussicht auf weiteres profitables Wachstum wieder höhere Notierungen ins Visier ansteuern.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.