Ein enttäuschender Ausblick von STMicroelectronics bremst auch die Aktien des Konkurrenten Infineon aus. Der europäische Halbleiterhersteller erwartet nach mauen Geschäften im vierten Quartal auch einen schwächeren Jahresauftakt. Der heimische Chipriese gewährt mit den Zahlen zum ersten Quartal 2023/24 (Ende September) erst am 6. Februar einen Einblick in die aktuelle Geschäftsentwicklung.
STMicroelectronics ist wie der DAX-Konzern mit seinen Chips stark auf die Industrie und den Automobilbereich ausgerichtet. Gestern hatte der heimische Chipriese bereits Federn lassen müssen, nachdem der Chipkonzern Texas Instruments im vergangenen Quartal von einem Rückgang im Autogeschäft gebremst wurde.
Der Vorstand von STMicroelectronics rechnet in den ersten drei Monaten 2024 mit einem Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. Als Grund nannte Konzernchef Jean-Marc Chery einen Rückgang der Bestellungen im vierten Quartal 2023. „Wir sahen weiterhin eine stabile Nachfrage im Automobilbereich, keinen signifikanten Anstieg im Bereich Verbraucherelektronik und eine weitere Verschlechterung im Industriebereich“, so Chery. Im Zeitraum Oktober bis Dezember brach das Betriebsergebnis um 20,5 Prozent auf 1,02 Milliarden Dollar ein. Der Umsatz schrumpfte auf 4,28 Milliarden Dollar (Vorjahr: 4,42 Milliarden Dollar). STMicroelectronics ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
Bei Infineon hält DER AKTIONÄR aber an seiner Einschätzung fest: Die Zahlen zum ersten Quartal 2023/24 (Ende September) dürften ebenfalls einen verhaltenen Jahresauftakt aufzeigen. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 dürfte das Geschäft dann allerdings wieder anziehen, sodass die Planvorgaben (mindestens) für das Gesamtjahr erreicht werden dürften. Im Folgejahr dürfte die Nachfrage dann noch stärker anziehen.
Seit Jahresbeginn zählen die Papiere des Chipriesen mit einem Verlust von rund acht Prozent zu den schwächeren Werten im DAX. Im Bereich der horizontalen Unterstützungszone um 32/34 Euro sollte die Aktie weiter Halt finden. Bleiben in den nächsten Tagen größere Verwerfungen am Gesamtmarkt aus und liefert der Vorstand im Februar die erwarteten Zahlen, sollte der Titel mit der Aussicht auf weiteres profitables Wachstum wieder höhere Notierungen ansteuern. Trading-orientierte Anleger können sich im Vorfeld der Zahlen weiter für eine Gegenbewegung positionieren. Anleger mit Weitblick halten unverändert an ihren Stücken fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.