In der Krise setzen weltweit viele Unternehmen auf Home-Office. Das hat laut Intel-Chef Bob Swan den Bedarf an Laptops in die Höhe getrieben. Davon profitiert der Konzern enorm, denn in sieben von zehn Laptops stecken Intel-Prozessoren. Im ersten Quartal 2020 werden im PC- und Laptopsegment acht Prozent Wachstum auf 9,26 Milliarden Dollar erwartet. Diese Schätzung stammt allerdings aus der Zeit vor den Lockdowns.
Noch stärker soll im ersten Quartal die Nachfrage nach Intels Data-Center- und Cloud-Chips steigen. Hier erwartet der Analystenkonsens ein Plus von 28 Prozent auf 6,27 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Für das Quartal schätzen die Analysten den Umsatz insgesamt auf 18,7 Milliarden Dollar und damit 16 Prozent höher als im Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie soll um 44 Prozent auf 1,28 Dollar steigen.
Intel stellt am 23. April seine Zahlen fürs abgelaufene erste Quartal vor.
Wir müssen mehr und mehr Dinge von zu Hause aus erledigen und sicherstellen, dass wir die Technologie zur Verfügung haben, damit die Dinge so normal wie möglich ablaufen können. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach Geräten zunimmt, mit denen Eltern weiterhin ihre Arbeit erledigen und Kinder ihre Ausbildung fortsetzen können.
Intel bleibt voraussichtlich die Nummer eins im Prozessorgeschäft, auch wenn die Konkurrenz hart ist. Im rasant wachsenden Data-Center-Business setzt Konkurrent Nvidia bisher knapp eine Milliarde im Quartal um – kauft aber kräftig in dem Bereich zu. Bei den Prozessoren für PCs und Laptops ringt AMD dem Chipprimus immer mehr Marktanteile ab (plus fünf Prozent auf 18 Prozent in 2019).
CEO Bob Swan hat einen Anstieg der Chipnachfrage bestätigt. Dieser anziehende Bedarf, die trotz gestopptem Aktienrückkauf geplante Dividende von 1,32 Dollar und ein neuer Data-Center-Chip im zweiten Halbjahr sind gute Zeichen. Zudem ist Intel mit einem 2020er-KGV von 13 auch günstiger als die mit einem Durchschnitts-KGV von 22 bewertete Peergroup. Die Aktie bleibt daher ein Kauf.