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02.05.2024 Michael Schröder

Infineon vor den Zahlen: Umsatzprognose wackelt – das wird erwartet!

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Infineon

Infineon legt am kommenden Dienstag (7. Mai) seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal (per Ende März) vor. Der heimische Chipriese dürfte wie viele Wettbewerber unter der verhaltenen Nachfrage der Kunden, die noch immer ihre hohen Lagerbestände abbauen würden. Anleger müssen sich daher auf weitere Rückgänge bei Umsatz und Gewinn einstellen. Spannend wird, ob die bereits mit den Q1-Zahlen gesenkte Jahresprognose 2023/24 noch einmal modifiziert wird.

Für das zweite Quartal 2023/24 erwartet Infineon einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro und eine Segmentergebnis-Marge von 18 Prozent. Im Vorquartal betrug der Umsatz 3,7 Milliarden Euro bei einer Marge von 22,4 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte Infineon dank des damaligen Chipbooms Umsätze von mehr als vier Milliarden und eine Marge von 28,6 Prozent erzielt.

Ausblick im Detail

Die ursprüngliche Jahresprognose hat Infineon zum ersten Quartal einkassiert. Neben der Marktschwäche belasten negative Währungseffekte die Entwicklung. Infineon geht für 2023/24 (per Ende September) von einem Umsatz von etwa 16 Milliarden Euro in der Mitte der Spanne (plus/minus 500 Millionen) aus. Dies würde ein Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr von rund zwei Prozent bedeuten. Davor hatte der Chiphersteller eine Milliarde Euro mehr in Aussicht gestellt. Etwa die Hälfte des Rückgangs des erwarteten Umsatzes geht dabei den Angaben zufolge auf Währungseffekte zurück. Dabei unterstellt Infineon einen Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,10.

Historische Zahlen

Die Segmentergebnis-Marge, die das operative Ergebnis abbildet, erwartet Infineon bei einem niedrigen bis mittleren 20er-Prozentsatz, nach zuvor avisierten 24 Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr standen hier noch 27 Prozent zu Buche.

Infineon (WKN: 623100)

Fakt ist: Der Chip-Markt bleibt angespannt. Abseits des Hypes um Halbleiter für die künstliche Intelligenz (KI) haben Infineon-Wettbewerber wie STMicroelectronics zuletzt über eine entgegen den Erwartungen sinkende Nachfrage aus dem Automobilsektor geklagt – ein Geschäftsfeld, in dem auch der DAX-Konzern sehr aktiv ist. Vorstand Hanebeck hatte bereits zum Jahresauftakt von einer "schwierigen Großwetterlage" gesprochen und das laufende Geschäftsjahr als "Übergangsjahr" bezeichnet. Die strukturellen Wachstumstreiber sind aber weiter intakt. Die Kursreaktionen bei den Wettbewerbern nach Vorlage der Zahlen haben gezeigt, dass in der Branche bereits viel Negatives eingepreist ist. Anfängliche Verluste wurden im Verlauf wieder wettgemacht.

Kann der Konzernchef am Dienstag glaubhaft vermitteln, dass mit diesem Quartal die Talsohle tatsächlich durchschritten ist und sich die erhoffte Belebung der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wirklich einstellt, dürfte auch die Infineon-Aktie mit grünen Vorzeichen aus dem Tag gehen – selbst wenn bei der Umsatzprognose noch einmal nachgebessert würde.

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