Die Aktien von Infineon und Aixtron standen am heutigen Freitag erheblich unter Druck. Infineon war mit minus 2,4 Prozent der drittschwächste Wert des Tages im DAX, Aixtron mit minus 4,6 Prozent der zweitschwächste Wert im MDAX. Belastet hat ein Ausblick vom weltgrößten Chiphersteller TSMC für die weltweite Halbleiter-Nachfrage.
Angesichts der Probleme am Smartphone- und Laptop-Markt rechnet TSMC mit einer schwächeren Entwicklung der Halbleiter-Branche in diesem Jahr als zuletzt. Der Markt dürfte exklusive Speicherchips 2024 gegenüber dem Vorjahr um rund zehn Prozent wachsen, sagte TSMC-Chef C. C. Wei in einer Telefonkonferenz mit Analysten anlässlich der am Donnerstag vorgestellten Zahlen des ersten Quartals im taiwanesischen Hsinchu. Bislang war der Branchenführer von einem Wachstum von mehr als zehn Prozent ausgegangen.
Damit dürften auch die Fertigungshersteller, zu denen TSMC zählt, nicht so starken zulegen wie bislang erwartet. Die Halbleiter-Branche leidet unter dem Lagerbestandsabbau ihrer Kunden, gepaart mit der fehlenden Kauflaune bei den Konsumenten. Anleger reagierten am Freitag verunsichert und verkauften die Aktien des weltgrößten Auftragsfertigers für Computerchips.
Hierzulande zog dies auch die Aktien von Infineon und Aixtron kräftig mit nach unten. Damit ist die jüngste Erholungsbewegung bei Aixtron schon wieder verpufft. Am Donnerstag profitierte das Papier noch von Aussagen des Anlagenbauers zur Auftragsentwicklung. Der MDAX-Konzern trat Spekulationen über schwächere Geschäfte mit Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen entgegen. Der US-Halbleiterkonzern Wolfspeed habe im dritten und vierten Quartal 2023 mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage erteilt, um die Produktion von 200-mm-Siliziumkarbid (SiC)-Wafern auszubauen, hieß es von Aixtron am Donnerstag.
Anleger sollten sich bei Aixtron schon einmal den kommenden Donnerstag, 25. April, vormerken. Dann veröffentlicht das Unternehmen seine Quartalszahlen und weitere Details zur Auftragslage. Bei Infineon stehen die Q2 Zahlen für 2023/24 erst am 7. Mai auf der Agenda. Bis dahin dürften sich beide Aktien getrieben von Zahlen der Wettbewerber und weiteren Analystenstimmen recht volatil zeigen.
(Mit Material von dpa-AFX)