Nach einem dynamischen Zwischenspurt droht der Infineon-Aktie an einem charttechnischen Widerstand die Luft auszugehen. Passend dazu haben die Analysten von Kepler Cheuvreux ihre Einschätzung und das Kursziel kurz vor den Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 gesenkt. Geht die Aktie nun auf Tauchstation?
Anleger, die bei Infineon am 8. Oktober im Bereich des Verlaufstiefs bei 15,28 Euro eine Position eröffnet haben, konnten mit der DAX-Aktie in den letzten vier Woche in der Spitze mehr als 26 Prozent Performance erzielen. Gestern markierte die Aktie ein Verlaufshoch bei 19,31 Euro. Im Anschluss setzen Gewinnmitnahmen ein.
DER AKTIONÄR hatte erklärt: Aus charttechnischer Sicht steht nun eine wichtige Entscheidung an. Gelingt es der Aktie, nachhaltig über das Septemberhoch bei 18,64 Euro zu steigen, würde ein massives Kaufsignal mit Zielen jenseits der 20-Euro-Marke generiert. Prallt der Kurs erneut ab, droht ein Rücksetzer bis in den Bereich um 16 Euro.
Aktuell sieht es so aus, als würde sich die Aktie für das zweite Szenario entscheiden. Heute zählt der Titel zu den Top-Verlierern im DAX. Passend dazu hat Kepler Cheuvreux den Daumen gesenkt: „Hold“ statt "Buy" lautet die neue Einschätzung. 18,50 Euro statt 24 Euro das neue Kursziel. Analyst Sebastien Sztabowicz sieht in der Aktie des Chipherstellers vorerst totes Kapital.
Grund: Die Erwartungen an das Geschäft mit der Automobilindustrie müssten neu angepasst werden, so Sztabowicz. Dabei verwies der Experte auf das nachlassende Wachstum mit Elektrofahrzeugen in China. Zudem müsse der DAX-Konzern den sehr teuren und riskanten Zukauf von Cypress verdauen.
DER AKTIONÄR steht der Aktie zwar - insbesondere mittel- und langfristig - nicht so pessimistisch gegenüber, hat in den letzten Tagen aber bereits geraten, im Vorfeld der Zahlen am 12. November auch mal erste Gewinne einzustreichen. An dieser kurzfristigen Einschätzung hat sich nichts geändert.