Zuletzt kannte die Infineon-Aktie nur eine Richtung: Nach einer langen Aufwärtsbewegung haben die Anleger die Papiere nun aber auf Talfahrt geschickt. DER AKTIONÄR hatte einen deratigen Rücksetzer bereits in Aussicht gestellt. An der guten Ausgangslage hat sich bei dme Chiphersteller aber nichts geändert.
Technologiewerte waren in dieser Woche bisher nicht wirklich gefragt. Die Infineon-Aktie zählte gestern mit einem Minus von rund sieben Prozent zu den Top-Verlierern im DAX. Am Donnerstag machten die Anleiherenditen wieder Schlagzeilen, jene auf die zehnjährigen US-Rentenpapiere tendiert nach einigen Tagen der Stabilität wieder in Richtung der 1,5-Prozent-Marke. Hoch bewertete Technologie- und Wachstumswerte trifft dies besonders, so die Experten der Commerzbank.
Die Infineon-Aktie zählte seit dem Corona-Crash vor gut einem Jahr zu den Top-Performern im DAX. Vom Tief bei 10,13 Euro konnte der Titel knapp 265 Prozent an Wert zulegen. Am 1. März wurde mit 36,96 Euro ein neues Mehrjahreshoch markiert.
Für viele Analysten ist damit das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Zuletzt erhöhten einige Experten das Kursziel auf über 40 Euro Euro. Eine Ausnahme bleibt die Schweizer Bank Credit Suisse. Analyst Achal Sultania hat die Einstufung gestern erneut auf "Underperform" mit einem Kursziel von 31 Euro belassen. Der Experte halt die Infineon-Papiere dort für recht angemessen bewertet.
Nach dem gestringen Kursrutsch rückt die charttechnische Unterstützung im Bereich um 31 Euro in den Fokus. Hier sollte sich die Aktie zunächst stabilisieren. Die nächste Haltemarke wartet sonst erst bei 28,20 Euro. Fakt ist: Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends sind intakt. Die Konsolidierung kann durchaus als gesund bezeichnet werden und bietet sowohl lang- als auch kurzfristig agierenden Anlegern die Chance zum Auf- oder Ausbau einer Position.
(Mit Material von dpa-AFX)