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Infineon-Konkurrent kassiert Katastrophen-Kursziele: Was heißt das für Infineon?

Infineon-Konkurrent kassiert Katastrophen-Kursziele: Was heißt das für Infineon?
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 07.02.2019 Börsen. Briefing.

Bei solchen Kurszielen wird einem als Aktionär Angst und Bange, selbst wenn man nicht direkt betroffen ist. Wobei nicht betroffen hier falsch ist: Die Analystenkommentare, um die es hier geht, betreffen einen Wettbewerber von Infineon. Nachdem die Aktie des Münchener Halbleiterkonzerns gestern noch größter Gewinner im DAX war, geht es heute um eine andere Frage.

Die lässt sich einfach formulieren: Gelingt der Infineon-Aktie der Sprung über die Marke von 20 Euro? Die technisch markante Unterstützung bei 19,20 Euro hat sie erfolgreich verteidigt. Jetzt also richten sich die Augen nach oben. Katastrophen-Kursziele für Konkurrenz-Unternehmen sind da nicht unbedingt hilfreich. Aber schaden sie auch?

Mit Konkurrenz-Unternehmen ist in diesem Fall der österreichische Halbleiterkonzern AMS gemeint, dessen Aktie in der Schweiz gehandelt wird. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für AMS nach Zahlen zum vierten Quartal von 19,00 auf 20,50 Franken angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Das klingt aus bullisher Sicht erst einmal nicht grundverkehrt. Kursziel rauf, "Hold" – es gibt schlimmeres. Wäre da nicht die Tatsache, dass das Kursziel ein Viertel unterhalb der aktuellen Börsennotiz liegt. Warum so pessimistisch? Der österreichische Halbleiterhersteller habe die Erwartungen erfüllt, allerdings leide das Unternehmen auf kurze Sicht immer noch unter Gegenwind, schreibt Analyst Robin Brass in seiner Studie. Das etwas höhere Kursziel basiere auf seiner Prognose für die Free-Cashflow-Rendite in diesem Jahr.

Ein negativer Kommentar ist vielleicht noch nicht so relevant. Aber zwei? Auch die Schweizer Bank Credit Suisse hat sich kritisch geäußert. Sie hat das Kursziel für AMS von 16,00 auf 16,80 Franken angehoben, die Einstufung aber auf "Underperform" belassen. Die Zielerhöhung reflektiere eine niedrigere Nettoverschuldung des Halbleiterkonzerns, schreibt Analyst Achal Sultania in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Allerdings reduzierte er seine Gewinnschätzungen. Das Unternehmen dürfte weiterhin den Preisdruck im Smartphone-Markt spüren. Kurzum: Er sieht 40 Prozent Abwärtspotenzial bei AMS.

Haben diese negativ gefärbten Kommentare Folgen für Infineon? Zumindest keine besonders wirksamen. Die Aktie war gestern der größte Gewinner im DAX. Getragen wurde sie (auch) von Äußerungen des CEO von Microchip. Ob die genannten Studien die Aufwärtsdynamik gebremst haben, lässt sich nicht feststellen. Vielleicht hat die Tatsache, dass Credit Suisse-Mann Achal Sultania sich direkt zu Infineon geäußert, Zweifel aus dem Weg geräumt. Er sieht in Infineon einen Outperformer, den fairen Wert bei 22 Euro und damit oberhalb des gestrigen Schlusskurses.

Mit Material von dpa-AFX

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